Internationale Kooperation

China weist Vorwurf der Schuldenfallen-Diplomatie zurück

09.04.2019

Li Chengwen, Botschafter des Kooperationsforums Chinesisch-Arabischer Staaten des chinesischen Außenministeriums, wies am Sonntag die Kritik zurück, dass die Seidenstraßeninitiative für einige teilnehmende Länder eine sogenannte „Schuldenfalle" schaffen würde.



„China versucht Mechanismen zu finden, um eine solche ‚Schuldenfalle‘ zu vermeiden", erklärte Li während einer Sitzung am zweiten Tag des Weltwirtschaftsforums über den Nahen Osten und Nordafrika 2019, das im Gebiet Toten Meer von Jordanien stattfindet.
Der chinesische Gesandte reagierte auf die Kritik, die einige Menschen aus den USA und Europa im Vorfeld des zweiten Forums „ein Gürtel und eine Straße“ für internationale Zusammenarbeit an die Seidenstraßeninitiative gerichtet hatten. Das Forum wird später in diesem Monat in Beijing stattfinden.
Die 2013 von China vorgeschlagene Initiative zielt darauf ab, ein Handels- und Infrastrukturnetzwerk zu schaffen, das Asien mit Europa und Afrika entlang der alten Handelsrouten der Seidenstraße verbindet, um gemeinsame Entwicklung und Wohlstand zu erreichen.
Bis Juli 2018 hatten mehr als 100 Länder und internationale Organisationen Dokumente zur Zusammenarbeit der Seidenstraßeninitiative mit China unterzeichnet, wodurch der Geltungsbereich der Initiative vom eurasischen Kontinent auf Afrika, Lateinamerika und die Karibik sowie den Südpazifikraum ausgedehnt wurde.
Li wies darauf hin, dass kein Teilnehmerland sich beschwert habe, in die sogenannte „Falle" chinesischer Kredite geraten zu können.
„Die Seidenstraßeninitiative zielt darauf ab, den wirtschaftlichen Wohlstand eines Landes zu erhöhen. Sie zielt nicht darauf ab, die politische und geographische Autorität Chinas in der Welt zu erweitern", sagte er.
Viele Teilnehmer des Forums in Jordanien stimmten den Kommentaren von Li zu.
„Wenn Sie Ihre eigenen Interessen sicherstellen, werden Sie China nicht als unfairen Partner empfinden", sagte Shandana Gulzar Khan, Pakistans Handelssekretär. „Aber es kommt darauf an, wie gut du deine Hausaufgaben machst."
In Pakistan, einem wichtigen Teilnehmerland, habe der Wirtschaftskorridor China-Pakistan Zehntausende von Arbeitsplätzen geschaffen und die Wirtschaft einer ganzen Region belebt, so Khan.
Während der Sitzung kommentierte auch He Wenping, Forschungsstipendiatin des Instituts für Westasien- und Afrikastudien der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, Lis Bemerkungen.
„Die größte Sorge in Bezug auf die ‚Schuldenfallen-Diplomatie‘ sollte von Chinas Seite kommen, nicht von außen. Es ist das Geld der Steuerzahler", sagte die chinesische Professorin. „China weht nicht mit der ‚China First‘-Fahne", sagte sie.
Das kommende Forum „ein Gürtel und eine Straße“ könnte eine Gelegenheit sein, eine „zweite Phase" der Initiative zu beginnen, fügte sie hinzu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,,Seidenstraßeninitiative,Vorwurf