Ungesunde Ernährung schuld an einem von fünf Todesfällen weltweit

12.04.2019

Im Jahr 2017 wurden elf Millionen Todesfälle weltweit mit Menschen in Verbindung gebracht, die sich ungesund ernährt haben. Das betrifft beispielsweise hohe Konzentrationen an Zucker und Salz oder verarbeitetes Fleisch. Das kann zu Herzerkrankungen, Krebs und Diabetes führen, wie eine globale Studie herausgefunden hat. Die Forschungen wurden im Medizinjournal „Lancet“ veröffentlicht, wobei 195 Länder untersucht wurden. Dabei stellte sich heraus, dass der Anteil an ernährungsbedingten Todesfällen in Usbekistan am höchsten und in Israel am niedrigsten war. Die Vereinigten Staaten lagen auf Rang 43, während Großbritannien auf Rang 23 lag. China und Indien lagen jeweils auf den Plätzen 140 und 118.

 

Der Konsum von gesünderen Lebensmitteln wie beispielsweise Nüsse und Saatgut, Milch und ganzen Körnern war allgemein gesehen zu niedrig. Die Menschen konsumierten hingegen zu viele zuckerhaltige Getränke und zu viel verarbeitetes Fleisch und Salz. Dies hat im Jahr 2017 zu einem von fünf Todesfällen geführt, die mit ungesunder Ernährung in Verbindung gebracht werden können. Die Studie „Globale Krankheitslast“ hat die Trends in den Jahren von 1990 bis 2017 beim Konsum von 15 Ernährungsfaktoren zurückverfolgt. Die Arbeit angeführt hat Chris Murray, der Direktor am Institut für Gesundheitsdaten und -auswertung an der Universität von Washington. Er sagte, die Studie „bestätigt, was sich viele Menschen bereits seit vielen Jahren denken. Ungesunde Ernährung ist verantwortlich für mehr Todesfälle als alle anderen Risikofaktoren in dieser Welt. Unsere Einschätzung legt nahe, dass die wichtigsten Risikofaktoren für die Ernährung eine hohe Natriumzufuhr oder eine geringe Menge an gesunden Lebensmitteln sind. Dazu zählen ganze Körner, Früchte, Nüsse, Saatgut und Gemüse.“

 

Die Studie ergab, dass die Menschen nur 12 Prozent der empfohlenen Menge an Nüssen und Samen aßen. Durchschnittlich nahmen sie pro Tag nur 3 Gramm zu sich, verglichen mit der empfohlenen Menge von 21 Gramm. Dafür tranken sie eine zehn Mal höhere Dosis an zuckerhaltigen Getränken als empfohlen. Ernährungsgewohnheiten, die reich an Zucker, Salz und schlechten Fetten sind, gelten als bekannte Risikofaktoren für Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Diabetes und viele Krebsarten.Die globale Ernährung umfasste auch weniger als ein Viertel der empfohlenen Menge an Vollkornprodukten. Sie lag bei einem durchschnittlichen Verzehr von 29 Gramm pro Tag im Vergleich zu den empfohlenen 125 Gramm. Dafür aßen die Menschen fast das Doppelte der empfohlenen Menge an verarbeitetem Fleisch. Die Menge an Fleisch lag im Durchschnitt bei etwa 4 Gramm pro Tag im Vergleich zu den empfohlenen 2 Gramm.

 

In einer im Januar veröffentlichten Studie wurde vorgeschlagen, dass eine „ideale Ernährung“ für die Gesundheit der Menschen und des Planeten eine Verdoppelung des Konsums von Nüssen, Früchten, Gemüse und Hülsenfrüchten beinhalten würde. Gleichzeitig müsste die Einnahme von Fleisch und Zucker halbiert werden. In einer Zusammenfassung der ernährungsbezogenen Todesfälle hat die Studie herausgefunden, dass von den 11 Millionen Sterbefällen im Jahr 2017 fast 10 Millionen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückgeführt werden konnten. Ungefähr 913.000 Sterbefälle fielen auf Krebs und ungefähr 339.000 auf Typ-2-Diabetes. Die jährlichen Todesfälle im Zusammenhang mit der Ernährung sind von 8 Millionen im Jahr 1990 gestiegen. Die Forscher sagten jedoch, dass dies hauptsächlich auf die Zunahme der Bevölkerungen und die Bevölkerungsalterung zurückzuführen sei.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Todesfälle,Zucker,Herzerkrankungen,Lancet,Lebensmitteln