Konjunktur

Inflation in China steigt leicht

13.04.2019

Die Inflation in China für Verbraucher- und Erzeugerpreise stieg im März an, nachdem die Bemühungen der Regierung zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums und Ankurbelung der Binnennachfrage begonnen hätten, sagten Analysten.

Kunden kaufen in einem Supermarkt am 11. April 2019 in Zaozhuang, Shandong.


Wegen der weiterhin stabilen Kerninflation sei es jedoch nicht notwendig, dass die politischen Entscheidungsträger auf die steigende Verbraucherinflation reagieren.

Der Verbraucherpreisindex stieg im März gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent, ein Fünfmonats-Hoch, das hauptsächlich auf steigende Lebensmittelpreise zurückzuführen sei, erklärte das nationale Statistikbüro am Donnerstag.

Die Gemüsepreise stiegen im März aufgrund kälterer Witterung, die sich auf die Produktion auswirkte, im Jahresvergleich um 16,2 Prozent. Die Schweinefleischpreise stiegen um 5,1 Prozent, der erste monatliche Anstieg nach 25 Monaten, was zum Teil auf die Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest zurückzuführen sei, die die Landwirte gezwungen habe, ihre Herden zu reduzieren.

Die Preise für Nicht-Nahrungsmittel stiegen im März um 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat.

„Kurzfristig könnte China dem Druck steigender Verbraucherinflation ausgesetzt sein", sagte Tang Yao, Ökonom an der Guanghua School of Management der Peking-Universität. „Aus makroökonomischer Sicht ist es jedoch nicht notwendig, darauf zu reagieren, da der Anstieg wahrscheinlich kurzfristig und vorübergehend ist."

Viele Analysten prognostizieren, dass die Verbraucherpreisinflation für das Gesamtjahr bei rund 2,5 Prozent liegen könnte, was unter dem Inflationsziel von etwa 3,0 Prozent liegen würde.

„Wir erwarten, dass der Verbrauchspreis-Index 2019 von 2,1 Prozent im Jahr 2018 auf 2,5 Prozent ansteigen wird. In einigen Monaten dieses Jahres könnte der Wert auf etwa 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen", sagte Nomura Securities in einer Mitteilung.

„Die Lockerungsorientierung der Zentralbank wird sich dadurch nicht ändern, da die prognostizierte Inflationsrate von 2,5 Prozent weiterhin unter dem Ziel der Regierung für 2019 liegt und die Beschleunigung des Verbraucherpreisindex hauptsächlich auf die Schweinefleischpreise und nicht auf einen allgemeinen Preisanstieg zurückzuführen ist."

Wenn sich der Inflationsdruck nicht auf andere Bereiche ausdehnt, werde die Zentralbank die zyklische Beschleunigung der Preise für Schweinefleisch wahrscheinlicher durchschauen und das Wirtschaftswachstum durch die geldpolitische Lockerung während des restlichen Jahres weiterhin unterstützen, so Nomura weiter.

Der chinesische Erzeugerpreisindex stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent nachdem er im Februar im Jahresvergleich um 0,1 Prozent gestiegen war. Auf monatlicher Basis stiegen die Erzeugerpreise zum ersten Mal seit fünf Monaten ebenfalls um 0,1 Prozent.

„Das Wirtschaftswachstum stabilisiert sich allmählich, was die Nachfrage verstärkt und so die Preise anhebt", sagte Xu Gao, Chefökonom der Everbright Securities Asset Management.

Da der Plan der Regierung, mehr Mittel für den Infrastrukturbau bereitzustellen und Steuern und Gebühren für den Unternehmenssektor zu senken, allmählich in Kraft tritt, könnte der Erzeugerpreisindex in der ersten Hälfte dieses Jahres weiter steigen, sagte Guotai Junan Securities in einer Mitteilung.

Tang von der Peking-Universität warnte jedoch davor, dass der steigende Erzeugerpreisindex an sich nicht darauf hindeuten könne, dass sich die wirtschaftlichen Fundamentaldaten wesentlich verbessert haben, und dass mehr Zeit benötigt wird, um die Wirtschaftslage zu überwachen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Inflation,Verbraucherpreisindex,Binnennachfrage,Wirtschaftswachstum,