Einsatz von Antibiotika

Experten geben Entwarnung bei neuartiger Pilzart

13.04.2019

Der kürzlich entdeckte arzneimittelresistente Pilz Candida Auris wird nach Einschätzung eines führenden Experten keine Epidemie in China auslösen. Die Öffentlichkeit solle deswegen nicht in Panik geraten.


„Studien zeigen bei der Pilzart nur ein geringes Infektionsrisiko“, sagte Xiao Yonghong, Professor für Infektionskrankheiten im Ersten Krankenhaus der Zhejiang-Universität in Hangzhou (Provinz Zhejiang). Nur Personen mit geschwächtem Immunsystem wie Krebskranke nach einer Chemotherapie oder Patienten, die sich einer Organtransplantation unterzogen haben, riskieren eine Infektion. „Die Bekämpfung des Pilzes sollte sich auf Patienten mit geringer Immunität konzentrieren.“

Laut Xiao, der auch Mitglied eines Expertenkomitees ist, das die Nationale Gesundheitskommission berät, stellt Candida Auris im Vergleich zu anderen arzneimittelresistenten Organismen kein hohes Risiko dar. Da aber noch wenig über die neuartige Erkrankung bekannt sei, müsse sie mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden. „Krankenhäuser sollten die Überwachung intensivieren, um den Pilz zu verhindern und zu bekämpfen.“

Der Pilz, der gegen mehrere Medikamente resistent ist, wurde erstmals 2009 entdeckt. Er kam bisher in über 20 Ländern vor, erklärte das Zentrum für Krankheitsbekämpfung und Prävention in den Vereinigten Staaten, das den Pilz als „aufkommende globale Bedrohung” klassifizierte. Bis Ende März wurden in den USA 617 Fälle gemeldet. Eine invasive Infektion des Pilzes führte im Schnitt bei jedem dritten Fall zum Tod.

In China wurden seit dem Auftreten bei einem 76-jährigen Patienten im vergangenen Jahr 18 Fälle von Candida Auris bestätigt, wie Liao Wanqing, Mitglied der Chinesische Ingenieurhochschule, am Mittwoch gegenüber  China Newsweek  sagte. Die Betroffenen litten meistens unter Fieber und starben teilweise an Organversagen und Atemstillstand. Die Aufmerksamkeit müsse daher der Prävention, der Quarantäne und der Behandlung gelten. Doch zeigen die bisherigen Erfahrungen, so betonte Liao, dass die Wahrscheinlichkeit eines größeren Ausbruchs gering ist.
Die Entstehung von Superkeimen, die gegen mehrere Medikamente resistent sind - das Ergebnis eines übermäßigen Einsatzes von Antibiotika - hat die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Experten in China und im Ausland forderten in den letzten Jahren einen reduzierten Einsatz von Medikamenten.

Xiao, der Spezialist für Infektionskrankheiten, sagte, es sei von entscheidender Bedeutung, dass die Patienten mehr über Antibiotika wissen und sie nur dann verwenden, wenn sie wirklich notwendig sind. Er stellte fest, dass der Einsatz von Antibiotika in chinesischen Krankenhäusern stetig abnimmt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Candida Auris,Epidemie,Infektion,Antibiotika,Superkeimen