Jack Ma: Arbeitet hart aber seid glücklich

16.04.2019

In einer hitzigen Debatte über die Arbeitszeit nahm Alibaba-Chef Jack Ma seine vorigen Kommentare zurück, dass Mitarbeiter bereit sein sollten, 12 Stunden am Tag zu arbeiten. Nun sagte er, Unternehmen könnten die Arbeitnehmer nicht dazu zwingen, übermäßige Überstunden zu leisten.



Ma hatte vorher gesagt, dass das Arbeiten an 12 Stunden pro Tag an sechs Tagen in der Woche zum Glück der Mitarbeiter beitragen würde: „Warum geht man sonst zu Alibaba? Wir wollen nicht, dass Leute acht Stunden bequem arbeiten." Alibaba möchte, dass seine Mitarbeiter ein gutes Leben führen und bei der Arbeit glücklich sind, sagte er nun in seinen jüngsten Kommentaren.

Ma und andere Wirtschaftsvertreter wehren sich gegen die virale Online-Debatte , die unter den Schlagwörtern „996.icu“ (sechs Tage in der Woche von 9:00 bis 21:00 Uhr arbeiten und dann auf der Intensivstation landen) und „955.wlb“ (fünf Tage die Woche von 9.00-17.00 Uhr mit einer Work-Life-Balance arbeiten) geführt wird.

Der Gründer und CEO von JD.com, Liu Qiangdong, unterstützt ebenfalls das „996“-Konzept, aber wie Ma sagt auch er, dass dies nicht zwingend sei. Er betonte, dass er früher mit einem „8116+8“-Konzept gearbeitet hätte (Montag bis Samstag von 8.00 bis 23.00 Uhr plus acht Stunden am Sonntag).

Alibababa und JD.com gehören zu den führenden Unternehmen, denen in der Online-Kampagne vorgeworfen wird, „996.icu“ zu forcieren. Das chinesische Arbeitsgesetz besagt, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter auffordern können, täglich bis zu drei Stunden Überstunden zu leisten, maximal jedoch 36 Stunden pro Monat.

„In der Zeit, als ich mein Geschäft aufbaute, habe ich vier Jahre auf dem Boden meines Büros geschlafen, um Geld zu sparen", sagte Liu. „Ich stellte jeden Tag einen Wecker auf den Boden und stellte den Wecker für zwei Stunden ein, weil ich Kundendienstchef war und einen 24-Stunden-Service garantieren wollte. Ich habe zu dieser Zeit nie mehr als zwei Stunden hintereinander geschlafen. Deshalb konnte JD überleben und zu dem Riesen werden, der es jetzt ist. Um mit mir zusammenzuarbeiten brauchen wir Menschen, die Verantwortung übernehmen können, um JD besser und sogar das ganze Land stärker zu machen."

Aber Li Guoqing, Gründer des führenden Online-Buchhändlers Dangdang, sprach sich gegen 996 aus. In seinem Weibo-Bericht schrieb er: „Ich widerspreche stark dem 996 ... Wenn Sie 11 Stunden am Tag arbeiten, haben Sie keine Zeit für eine romantische Beziehung, eine Familie und ein soziales Leben, was ... auch ein wertvolles Gleichgewicht neben der Arbeit darstellt."
Er weist auch darauf hin, dass die Programmierer nach acht Stunden mit einer Intensität, die weit über denjenigen liegt, die elf Stunden lang Besprechungen abhalten, erschöpft sein würden.
Trotz des Arbeitsgesetzes fühlen sich einige Arbeitnehmer gezwungen, viele Stunden zu arbeiten: Ihre Chefs setzen Fristen für bestimmte Aufgaben, fordern aber nicht offen Überstunden.
Feng Lijuan, Mitarbeiterin von 51job.com, einer Personalfirma, sagte, dass Arbeitgeber im Internetbereich normalerweise keine Überstunden von Mitarbeitern fordern, sondern nur, dass ein Projekt vor Ablauf einer Frist erledigt werden müsse.
Eine 27-jährigerige Produktmanagerin namens Dong, die seit zwei Jahren für ByteDance in Shanghai, eine neue Generation chinesischer Internet-Unternehmen, arbeitet, sagte gegenüber Shanghai Daily, dass es eine unausgesprochene Regel sei, alle zwei Wochen einen extra Tag zu arbeiten, der dann mit dem 1,2-fachen Satzes bezahlt werde.
Während einer normalen Woche von Montag bis Freitag arbeiten die Mitarbeiter manchmal freiwillig ohne Bezahlung.
Sie sagte, dass sie oft Überstunden mache, wenn sie es für notwendig hielt.
„Ich entscheide mich dafür, nicht so zu arbeiten, weil das Unternehmen mich dazu auffordert, sondern weil ich hier eine hohe Arbeitszufriedenheit erlebe, unter Berücksichtigung all dieser Faktoren: Job, Bezahlung, Arbeitsumfeld und Beziehungen zu Kollegen." 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Work Life Balance,Jack Ma,Arbeitet