Die Zahl der Chinesen, die im Ausland studieren, stieg 2018 im Vergleich zu 2017 langsamer, da mehr Studenten erkennen, dass das Studium im Ausland nicht unbedingt einen gut bezahlten Job im Ausland oder in der Heimat garantiert.

Studenten aus China machen nach dem Abschluss ihres BWL-Studiums an der University of Sydney Fotos (Foto vom Oktober 2017).

Die Zahl der Chinesen, die im Ausland studieren, stieg 2018 im Vergleich zu 2017 langsamer, da mehr Studenten erkennen, dass das Studium im Ausland nicht unbedingt einen gut bezahlten Job im Ausland oder in der Heimat garantiert, sagten Bildungsexperten. Laut dem chinesischen Bildungsministerium lag im Jahr 2018 die Zahl der Chinesen, die im Ausland studierten, bei 662.100, ein Anstieg von 8,83 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Wachstumsrate 2017 bei 11,7 Prozent lag. Der Hauptgrund für ein Studium im Ausland ist der, den Lebenslauf bei der Stellensuche in China attraktiver zu gestalten, und weniger der, ein neues Leben im Ausland zu suchen.

In einem im August vom Zentrum für China und Globalisierung (CCG) veröffentlichten Bericht heißt es, dass rund ein Drittel der nach China heimkehrenden Absolventen mit Abschluss nach vierjährigem Studium derzeit weniger als 6.000 Yuan (790 Euro) pro Monat verdient, während 25 Prozent zwischen 6.000 und 8.000 Yuan verdienen. Laut einem Bericht von Guangming Daily liegen die Monatsgehälter für Studenten, die an den 100 besten Unis in Chinas einen vierjährigen Abschluss erworben haben, zwischen 6.000 und 9.000 Yuan. Die Gehälter von aus dem Ausland nach China zurückkehrenden Absolventen sind dürftig im Vergleich zu den hohen Kosten für ein Studium im Ausland, die auf durchschnittlich 300.000 Yuan pro Jahr für Unterricht, Unterkunft und Verpflegung gestiegen sind, heißt es in dem CCG-Bericht. Insgesamt 5,86 Millionen Chinesen haben von 1978 bis Ende 2018 im Ausland studiert. Mehr als 4,32 Millionen haben ihr Studium abgeschlossen und über 3,65 Millionen sind bald nach ihrem Abschluss nach China zurückgekehrt. Die Rate der Heimkehrer kurz nach dem Abschluss lag im vergangenen Jahr bei rund 80 Prozent. 1987 lag sie bei etwa 5 Prozent, und 2007 bei 30,6 Prozent. Experten sind jedoch der Ansicht, dass eine Ausbildung im Ausland nicht allein unter dem Gesichtspunkt der Investitionsrentabilität betrachtet werden sollte, schließlich könne die Erfahrung den Studenten helfen, wertvolle, nichtakademische Fähigkeiten zu entwickeln.