Chinas beschleunigte Schritte bei der weiteren Öffnung des Finanzsektors werden mehr ausländische Banken und Firmen anziehen sowie die Effizienz und Vitalität des lokalen Marktes erheblich steigern, so Ökonomen und Finanzexperten.

Diese Äußerungen kamen, nachdem Guo Shuqing, Vorsitzender der chinesischen Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde, Pläne bekannt gegeben hatte, ein Dutzend neuer Maßnahmen für die weitere Öffnung des Banken- und Versicherungssektors vorzulegen.

Zu den Maßnahmen zählen die Aufhebung der Eigentumsbeschränkungen bei lokalen Banken und die Abschaffung der Größenanforderungen für ausländische Unternehmen. Außerdem wird es ausländischen Versicherungsgruppen erlaubt sein, Einheiten einzurichten.

„Der jüngste Schritt repräsentiert Chinas verfeinerte und detailliertere Bemühungen zur Durchsetzung der Öffnung des Finanzbereichs. Er demonstriert auch die stufenweisen Maßnahmen zur Öffnung der Finanzindustrie für die Außenwelt“, sagte Dong Ximiao, stellvertretender Dekan des Chongyang-Instituts für Finanzwissenschaften an der Renmin-Universität in China. Dong erklärte, dass die Vermögensanforderungen für ausländische Banken zur Gründung von Niederlassungen im Land aufgehoben wurden. Die Schwellenwerte hatten bisher bei 20 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 10 Milliarden US-Dollar gelegen. „Durch die Aufhebung des Limits werden mehr ausländische Banken, insbesondere kleine und mittlere, angezogen, und das wird unsere Markteinheiten bereichern“, so Dong.

Das Vermögen ausländischer Banken und Versicherungsunternehmen habe 1,64 Prozent beziehungsweise 6,36 Prozent der Gesamtwerte dieser Sektoren erreicht, berichtete Xinhua. „Darüber hinaus wird erwartet, dass die Ansiedlung dieser kleineren ausländischen Banken eine wichtige Rolle beim Wachstum unserer Privat- und Kleinst- und Kleinunternehmen spielen wird“, fügte Dong hinzu.

Laut den neuen Plänen werden gleichzeitig die Shareholding-Obergrenze bei einer chinesischen Geschäftsbank für eine einzelne chinesisch finanzierte Bank oder eine einzelne ausländisch finanzierte Bank aufgehoben.

Zeng Gang, stellvertretender Generaldirektor der Nationalen Institution für Finanzen und Entwicklung bei der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagte, dass einerseits Hindernisse für Fusionen und Übernahmen zwischen inländischen Banken beseitigt würden. „Andererseits werden mehr ausländisch finanzierte Institutionen zum lokalen Markt angezogen, was die Schwierigkeit einiger kleiner und mittlerer Banken bei der Einführung neuer Aktionäre verringern wird“, sagte Zeng und fügte hinzu, dass ausländische Institutionen zu einer wichtigen Kapitalquelle für kleine und mittlere Banken werden könnten.

Im vergangenen Jahr hat China 15 Öffnungsmaßnahmen im Bereich Banken und Versicherungen eingeführt, die den Eintritt zahlreicher ausländischer Banken und Versicherungen oder die Ausweitung ihres Geschäfts in China vorantreiben. „Chinas finanzielle Öffnung hat bereits eine positive Reaktion des Marktes hervorgerufen. Diese neue Runde der Öffnung wird ein gleichberechtigtes Marktumfeld sowohl für ausländische als auch für inländische Unternehmen schaffen", sagte Guo.