Mit 5,7 Milliarden NZD hat das neuseeländische Exportvolumen im März eine Rekordhöhe erreicht. Das Statistikamt des Landes führte dies vor allem auf den Zuwachs des Exports nach China zurück. In letzter Zeit hat China Australien überholt und ist zum größten Handelspartner, Exportmarkt und Quellenland für den Import Neuseelands geworden. Das Ziel für ein bilaterales Handelsvolumen in Höhe von 30 Milliarden NZD ist erreicht worden.

Neuseeland verfolgt eine insgesamt vernünftige und pragmatische China-Politik. Es ist das erste westliche Land, das ein Freihandelsabkommen mit China unterzeichnet hat und das erste entwickelte Land, das Mitglied der von China initiierten Asiatischen Infrastrukturinvestmentbank wurde. Auch hat sich Neuseeland ganz früh an der chinesischen Seidenstraßen-Initiative beteiligt. In der letzten Zeit lag jedoch auch ein Schatten auf den chinesisch-neuseeländischen Beziehungen. Dazu gehörten die Zweifel an Chinas Einflüssen und die Bedenken an der Teilnahme des chinesischen Telekommunikationsunternehmens Huawei am Aufbau der 5G-Technologie.

Nun erreichen die bilateralen Beziehungen erneut einen Wendepunkt zum Besseren. Auf dem diesjährigen China-Handelsgipfel in Auckland sah der neuseeländische Handelsminister David Parker im Seidenstraßen-Aufbau und in der Erneuerung der Systeme breite Kooperationsperspektiven zum gegenseitigen Nutzen zwischen beiden Staaten. Zudem zieht das Land ein ambitioniertes Projekt in Erwägung: Eine Transportlinie in Luft und See, die von China über Neuseeland bis nach Lateinamerika läuft, soll aufgebaut werden. Mit diesem wagemutigen Projekt im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative soll Neuseeland zu einem wichtigen Knotenpunkt für Verkehr und Handel werden, der Asien und Lateinamerika miteinander verbindet.

Trotz des Terror-Anschlags im Lande war die neuseeländische Ministerpräsidentin vor einem Monat zu Gast in China. Damit wurde ein eindeutiges Signal gesendet: Die neuseeländische Regierung misst ihren Beziehungen zu China große Beachtung bei.