Gentechnik

Agrarwissenschaftler fordern schnelleren Einsatz von GVOs

10.05.2019

Allerdings nimmt nicht jedes Land an der Zulassung von GVO teil. Der Europäische Gerichtshof hat im vergangenen Jahr entschieden, dass gentechnisch veränderte landwirtschaftliche Produkte den gleichen strengen behördlichen Kontrollen wie traditionelle Anbauprodukte unterliegen.


Zhu zufolge ist China ein führender Akteur in der Grundlagenforschung, doch das Fehlen eines klaren Regulierungsrahmens für die Einstufung und Bewertung der resultierenden Produkte bedeute, dass die Anwendung auf wissenschaftliche Labore beschränkt bleibe.


„Von Anfang an fand im Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten eine rege Diskussion darüber statt, wie die Sicherheit solcher Produkte gewährleistet werden kann“, sagte er. Die ersten verfügbaren Dokumente deuteten darauf hin, dass es eine Reihe von Normen bei der Arbeit mit gentechnisch veränderten Pflanzen geben werde.


Jinan ist ein industrielles Zentrum für die Entwicklung von gentechnisch veränderten Organismen. In den nächsten sechs Jahren sollen etwa 50 neue Arten entstehen. „Diese neuen Sorten dürften schnell auf den chinesischen Markt gelangen, vorausgesetzt, es werden klare Regeln aufgestellt, anhand derer sie von GVO unterschieden werden können.“


Zwei Dutzend chinesische Akademiker unterstützten eine Initiative, die klare Regelungen für gentechnisch veränderte Pflanzen fordert. So soll die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Agrargüter erhöht und deren Akzeptanz auf dem Markt gestärkt werden.


Zhao Bingran, Forscher am Hunan Hybrid Rice Research Center, sagte, die Behörden sollten verschiedene gentechnische Verfahren festlegen. Grundlage sollte die Frage sein, ob Fremdgene in das Endprodukt eingebracht werden, oder nicht.


Ende 2017 gab das Forschungszentrum bekannt, dass eine Indica-Reissorte mit niedrigem Cadmiumgehalt, die durch eine Kombination aus Genediting-Verfahren und Hybridisierung kultiviert wurde, im September dieses Jahres vom Ministerium bewertet worden war. Zhao war an dem Projekt beteiligt.


„Seitdem haben wir eine Reihe von Folgeexperimenten durchgeführt und Dritte beauftragt, die Sicherheit, Stabilität und Qualität dieser neuen Sorte zu untersuchen. Weitere Tests sind im Gange“, sagte er.


Doch es stellen sich auch noch einige Herausforderungen, Beispiele sind Proteste von Konsumenten und Missverständnisse gegenüber GVOs. Auch Patentfragen in Bezug auf das CRISPR-Verfahren, das im Besitz von Forschungseinrichtungen der Vereinigten Staaten ist, müssen geklärt werden.

<  1  2  


Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wissenschaftler,GVO,China,Gentechnik