Handelskonflikt

China fordert Verhandlungen auf Augenhöhe

15.05.2019

Chinas Außenminister Wang Yi hat am Montag die Maßnahmen seiner Regierung gegen die neuesten amerikanischen Zölle auf chinesische Waren verteidigt. China schütze lediglich die Grundregeln des internationalen Handelssystems, betonte er nach einem Gespräch mit dem russischen Außenminister.



Staatskommissar und Außenminister Wang Yi trifft am Montag den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi, Agenturfoto.

 

Chinas Staatsrat und Außenminister Wang Yi hat am Montag in Russland darauf hingewiesen, dass die Konsultationen mit den Vereinigten Staaten über den Handel keine Einbahnstraße seien und im Geist der Gleichbehandlung geführt werden sollten. Es sei sinnlos, wenn eine Seite die andere beschuldige oder sich sogar von der Verantwortung entbinde. Extremer Druck führe nur zu legitimen Gegenangriffen, stellte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow in Sotschi fest.


„Unsere Maßnahmen zielen nicht nur auf die Wahrung unserer eigenen Rechte, sondern wir verteidigen auch die Grundregeln des gegenwärtigen multilateralen Handelssystems“, sagte Wang. Experten warnten vor einem ausgewachsenen Handelskrieg, der durch die Erhöhung der amerikanischen Strafzölle ausgelöst werden könnte. Dadurch würde beiden Seiten Schaden entstehen.


Nach Chinas Ankündigung, Gegenmaßnahmen gegen die amerikanischen Zölle zu erheben, gaben die wichtigsten Aktienindizes der Wall Street um mehr als zwei Prozent nach.


Der ehemalige Vizehandelsminister Wei Jianguo sagte, amerikanische Unternehmen und Verbraucher würden die Kosten für die Zölle tragen, was letztendlich einen erheblichen Druck auf die US-Wirtschaft ausüben werde. Amerika laufe Gefahr, einen umfassenden Handelskrieg auszulösen, und China sei auf jede Möglichkeit vorbereitet.

Ökonomen von Goldman Sachs schrieben in einem Forschungsbericht, dass die Kosten der amerikanischen Zollpolitik vollständig von amerikanischen Unternehmen und Privathaushalten getragen werden müssten.


Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, forderte die amerikanische Regierung am Dienstag dazu auf, die Kosten zu prüfen, die durch die Anhebung der Zölle entstünden. China werde niemals unter äußerem Druck kapitulieren. Das Land hoffe jedoch, man könne sich mit Amerika auf halbem Wege treffen.

Die USA bräuchten sich keine Sorgen um Chinas Angelegenheiten zu machen, sagte Geng bei einer Pressekonferenz. Das Land habe Fortschritte bei der Verbesserung seines Umfelds für Auslandsinvestitionen erzielt und sei zu einem beliebten Investitionsziel geworden. Er nannte die amerikanischen Unternehmen Exxon Mobil Corp und Tesla Inc als Beispiele.


China freue sich über ausländische Unternehmen, die in den chinesischen Markt investieren und das Land werde auch weiterhin ein stabiles, faires, transparentes und vorhersehbares Investitions- und Geschäftsumfeld schaffen.

China und die USA begannen im Juli des vergangenen Jahres mit einem Schlagabtausch, der in gegenseitigen Zollrunden mündete.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Außenminister,Wang Yi,Handelssystem,Zölle