Trotz Handelskonflikt
Experten: Chinas Börsen erwarten Kapitalströme
Experten haben sich zuversichtlich geäußert, dass der chinesische Aktienmarkt für Investoren weiterhin interessant bleibt. Der jüngste Schritt des Indexanbieters MSCI, die Gewichtung chinesischer A-Aktien in seinen Indizes zu verdoppeln, dürfte dazu beitragen.
Ein Investor folgt in Jinhua, Zhejiang, dem Kursverlauf.
Experten rechnen damit, dass das Interesse an chinesischen Aktien weiterhin hoch bleibt. Der jüngste Schritt des Indexanbieters MSCI, die Gewichtung chinesischer A-Aktien in seinen Indizes zu verdoppeln, dürfte dazu beitragen.
Anleger hätten ihre Sorgen über die Handelsfriktionen hinter sich gelassen und zeigten sich noch immer interessiert, Teil von Chinas Wachstumsgeschichte zu sein, so die Meinungen. Der Einschlussfaktor von 238 A-Aktien hochkapitalisierter Unternehmen in den MSCI-Indizes wird von 5 auf 10 Prozent erhöht. Gleichzeitig wird ab dem 28. Mai die Aufnahme weiterer 26 Aktien mit einem Einschlussfaktor von 10 Prozent erwartet.
Der Einschlussfaktor bezieht sich auf die Streubesitz-Marktkapitalisierung einer Aktie, die vom MSCI für die Aufnahme in seine Indizes angepasst wird. Die 26 neuen A-Aktien umfassen 18 Wertpapiere des High-Tech-Sektors ChiNext, vor allem aus den Branchen Gesundheitswesen, Kommunikation, Software und neue Energien.
Der Indexanbieter kündigte an, seinen dreistufigen Plan fortzusetzen, demzufolge die A-Aktien im August und November trotz externer Unsicherheiten und daraus resultierender Marktschwankungen weiter einbezogen werden.
Sorgen um eine Eskalation des Handelskonflikts hatten die A-Aktien unlängst nach unten gezogen und Kapitalabflüsse über die Hongkonger Börse ausgelöst. Am Dienstag erreichte der Nettoabfluss über den Aktienhandel zwischen dem Festland und Hongkong 10,8 Milliarden Yuan (1,57 Milliarden US-Dollar), der zweithöchste in der Geschichte.
„Langfristig wird sich jedoch der Trend, dass ausländisches Kapital kontinuierlich in den A-Aktienmarkt fließt, nicht ändern“, meinte Hyomi Jie, Portfoliomanager von Fidelity International, einem führenden globalen Vermögensverwalter. „Ich glaube, dass Chinas technologisches Innovationstempo, sein wachsender Einfluss auf der Welt und die sich rasch wandelnde Wirtschaft nur schwer aufzuhalten sind. Angesichts dieser Tatsache und eines zunehmend günstigeren Kredit- und Liquiditätsumfelds in China sehe ich zahlreiche Einstiegsgelegenheiten“, sagte Jie.