Chinesische Ärzte sollen mehr Privatkliniken betreiben

16.05.2019

China wird künftig mehr qualifizierte Ärzte ermutigen, ihre eigenen Kliniken zu betreiben, entweder Vollzeit oder Teilzeit. Dies geht aus einer gemeinsam von den fünf großen Behörden des Landes herausgegebenen Richtlinie hervor.

 

Der Erlass, der auf der offiziellen Webseite der nationalen Gesundheitskommission veröffentlicht wurde, besagt, dass zehn Städte, darunter Beijing, Shenyang, Shanghai und Nanjing, ein Programm für private Arztpraxen ausprobieren werden, das später auf der Grundlage erster Piloterfahrungen im ganzen Land ausgeweitet werden soll.

 

Die Regierung verstärkt damit ihre Bemühungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung, weil die medizinischen Ressourcen in China ungleich verteilt sind und die Patienten die großen öffentlichen Krankenhäuser in den Großstädten überfüllen.

 

Derzeit hat China fast 200.000 registrierte Kliniken in Betrieb, wobei jede Provinz eine durchschnittliche Zahl von mehr als 7000 Kliniken aufweist. Im Durchschnitt arbeiten in diesen Einrichtungen 2,6 praktische Ärzte und 1,4 weitere Ärzte. Ein Mangel an medizinischen Fachkräften, qualitativ minderwertige Gesundheitsdienste und ein Mangel an Branchenregulierung stellen die aktuellen Probleme dar, die verbessert werden müssen.

 

Die Richtlinie schlägt vor, den Aufbauprozess für Privatkliniken zu rationalisieren, indem sie die Beschränkungen für diese Kliniken aufhebt, die das Planungssystem für medizinische Einrichtungen des Landes bisher vorsieht. Diejenigen, die sich um den Betrieb ihrer eigenen Kliniken bewerben, können den Arztberuf ausüben, solange sie bei den örtlichen Gesundheitsbehörden registriert sind, Dadurch entfällt das bisherige Genehmigungsverfahren, das in der Regel sehr lange dauerte.

 

Ärzte, die seit mindestens fünf Jahren medizinisch tätig sind und eine mittlere oder höhere Qualifikation erworben haben, werden ermutigt, Kliniken für Allgemein- oder Facharztpraxen zu betreiben. Gruppenarztpraxen, d.h. eine Gruppe, in der Ärzte gemeinsam medizinische Dienstleistungen für Patienten anbieten und die Betriebskosten teilen, werden ebenfalls gefördert. Die Richtlinie unterstützt zudem, dass private Kliniken in ein Partnerschaftssystem für medizinische Behandlungen aufgenommen werden, damit medizinische Ressourcen weitreichend angeboten werden können.

 

Um die medizinische Versorgungsqualität von Privatkliniken weiter zu verbessern, können die Gesundheitsbehörden in Pilotstädten die Kliniken in den Aufbau des medizinischen Behandlungspartnerschaftssystems einbeziehen, wenn diese Kliniken zustimmen. Die Patienten können innerhalb einer Region frei von einer medizinischen Behandlungseinrichtung in eine andere wechseln.

 

Die Richtlinie schreibt vor, dass die Gesundheitsbehörden auf Provinzebene, welche die Pilotstädte verwalten, bis Ende September spezifische Pläne erstellen und das Pilotprogramm starten.

 

Um den Betrieb der Privatkliniken zu überwachen, werden die Pilotstädte aufgefordert, die Bonität der privaten Betreiber zu überprüfen und einen systematischen und langfristigen Umsetzungsmechanismus einzurichten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Ärzte,Privatkliniken,Gesundheit,Patienten