Huawei bietet Verzicht auf "Spyware" an

16.05.2019

Der chinesische Telekommunikationsriese Huawei hat seine Bereitschaft signalisiert, mit ausländischen Regierungen Vereinbarungen zu unterzeichnen, in denen ausdrücklich auf die Installation von Spyware in seinen Anlagen verzichtet werden soll. Der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, Liang Hua, unterbreitete diess Angebot in London, nachdem Stimmen laut geworden waren, dass die von Huawei angebotenen Systeme zur Auskundschaftung missbraucht werden könnten.


 

"Wir sind dazu bereit, mit Regierungen wie der von Großbritannien Vereinbarungen zu unterzeichnen, in denen wir uns dazu verpflichten, in unseren Systemen keine Spyware zu installieren."

 

Huawei ist einer der international führenden Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnologie. Einige Regierungen hatten Bedenken gegen ein Engagement Huaweis beim Aufbau von 5G-Netzwerken angemeldet, da sie die Installation von Spyware befürchteten und die Weitergabe sensibler Daten an die chinesische Regierung. Huawei hat diese Bedenken wiederholt zurückgewiesen.

 

Die Vereinigten Staaten haben auf andere Länder Druck ausgeübt, das 5G-Netzwerk von Huawei nicht zu übernehmen und davor gewarnt, dieser Technologie zu vertrauen. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters wolle US-Präsident Trump noch in dieser Woche eine Anweisung unterzeichen, die es amerikanischen Firmen untersage, Ausrüstungsteile von Huawei in ihren Anlagen zu verbauen.

 

Tim Watkins, Huaweis stellvertretender Bereichsleiter für Westeuropa, sagte in einem Interview auf BBC Radio 4: "Unser Firmengründer Ren Zhengfei hat unmissverständlich deutlich gemacht, dass er niemals dazu aufgefordert wurde, Kundendaten oder Informationen weiterzugeben. Sollte das jemals der Fall sein, würde er dies verweigern. Würde er zur Offenlegung von Kundendaten gezwungen werden, würde er das Unternehmen schließen."

 

Begrenzte Rolle

 

Die britische Regierung will im Rahmen einer Untersuchung der Telekommunikationsinfrastruktur des Landes bekanntgeben, ob es Huawei gestattet werde, ein 5G-Netzwerk im Lande aufzubauen.

 

Anfang des Monats sickerten Informationen aus einer Sitzung des National Security Council nach außen, wonach die Absicht bestehe, Huawei eine begrenzte Rolle beim Aufbau eines derartigen Netzes zuzuweisen.

 

Kurz nach Bekanntwerden dieser Interna entließ Premierministerin Theresa May Verteidigungsminister Gavin Williamson, der jedoch vehement bestritt, für diese Indiskretion verantwortlich zu sein.

 

Am Dienstag hat Vodafone angekündigt, dass in seinem 5G-Netzwerk für Großbritannien Bauteile von Huawei verwednet werden sollen.

 

Eine unabhängige Studie der internationalen Beratungsfirma Oxford Economics hat ergeben, dass Huawei in Großbritannien mehr als 26.000 Arbeitsplätze unterhält, entweder direkt oder durch seine Wertschöpfungskette.

 

Die Studie weist einen Beitrag des Unternehmens zum britischen Bruttoinlandsprodukt im Wert von 1,7 Mrd. Pfund (2,19 Mrd. US-Dollar) im Jahre 2018 nach.

 

Huawei habe im letzten Jahr in Großbritannien zudem 112 Millionen Pfund in Forschung und Entwicklung investiert, wobei es mehr als 300 Wissenschaftler beschäftigt und mit 35 Universitäten und Forschungsinstituten zusammenarbeitet.

 

Die Ergebnisse dieser unabhängigen Studie wurden auf Huaweis 2019 UK Partner Summit veröffentlicht.

 

Jerry Wang, Geschäftsführer von Huawei, sagte, dass "die Ergebnisse der Studie Huaweis wertvollen Beitrag zur Wirtschafts Großbritanniens belegen".

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Huawei,Spyware,Vereinbarung,Großbritannien