Deutsche Experten warnen vor Handelsstreitigkeiten, die die Weltwirtschaft gefährden

17.05.2019

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnte am Dienstag, dass die anhaltenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China die Weltwirtschaft gefährden.

BDI-Generaldirektor Joachim Lang sagte: "Je länger der Handelskonflikt andauert, desto größer sind seine Auswirkungen auf die Weltwirtschaft".

Die Handelsstreitigkeiten würden "direkt" europäische Unternehmen betreffen, die über Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten und China verfügen, sagte Lang.

Als Reaktion auf Washingtons drohende globale Autotarife, die Deutschland besonders treffen könnten, sagte Lang, "eine Eskalation würde die US-Verbraucher und die US-Wirtschaft sowie die Wirtschaft der engsten Verbündeten der USA treffen".

"Zölle unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit schaden den USA und ihren NATO-Verbündeten. Das ist weder sicherheitspolitisch noch wirtschaftspolitisch sinnvoll", fügte Lang hinzu.

Auch Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, warnte davor, dass die Handelsstreitigkeiten "sehr gefährlich für die Weltwirtschaft" seien.

"Viele Arbeitsplätze und unser wirtschaftlicher Wohlstand hängen davon ab, dass deutsche Unternehmen Zugang zu Märkten auf der ganzen Welt haben", sagte Bingmann. "Deshalb ist es die oberste politische Priorität, darauf hinzuarbeiten, einen soliden und zuverlässigen Rahmen für den globalen Austausch von Waren und Dienstleistungen wiederherzustellen."

Galina Kolev, Außenhandelsexpertin des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), sagte: "Wenn sich die größten und drittgrößten Handelspartner Deutschlands gegenseitig mit Zöllen bestrafen, kann dies die deutsche Exportwirtschaft nicht unberührt lassen".

"Der Handelskonflikt verunsichert Investoren und hängt wie eine dunkle Wolke über der Weltwirtschaft", sagte Kolev.

Das IW senkte am Montag seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr und prognostizierte, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr nur um 2,75 Prozent wachsen wird, mehr als einen halben Prozentpunkt weniger als 2018.

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Quelle: People.cn

Schlagworte: Deutsche Experten,BDI,USA,China,Weltwirtschaft