Reformpolitik

Besserer Marktzugang soll Auswirkungen des Handelskonfliktes abfedern

27.05.2019

Um die negativen Auswirkungen des Handelskonfliktes mit den Vereinigten Staaten abzufedern will China seine Märkte weiter öffnen. Vor allem marktorientierte Reformen im Dienstleistungssektor stehen dabei im Vordergrund.


Die chinesischen Behörden der Finanzaufsicht bereiten eine umfassende Öffnung der Wirtschaft des Landes vor. Ausländische Unternehmen aus den Sektoren Risikomanagement, Bonitätsprüfung, Verbraucherfinanzierung, Stiftungen und Krankenversicherung sind demnach besonders willkommen, betonten hochrangige Beamte am Wochenende. Durch den verbesserten Zugang zum chinesischen Finanzsektor soll der Druck auf der Weltwirtschaft angesichts der Handelsspannungen zwischen Beijing und Washington abgemildert werden.


Durch die Maßnahmen soll ein Teil der negativen Auswirkungen der Handelshemmnisse auf die wirtschaftliche Erholung ausgeglichen werden und es China ermöglichen, sein Wachstumsziel von sechs Prozent zu erreichen, sagten die Experten. Unter dem Druck des Handelskonfliktes beschleunigt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt die Verlagerung seines Wirtschaftsmodells von der Ausrichtung auf den Export zu mehr Dienstleistungsorientierung.


„Die Vereinigten Staaten haben den Handelskonflikt eskalieren lassen. Doch damit haben sie keine Probleme gelöst. Dies führt lediglich zu starken Kursausschlägen an den Finanzmärkten und schadet der Weltwirtschaft“, sagte Guo Shuqing, Parteisekretär der Zentralbank und Leiter der Banken- und Versicherungsaufsicht.


Die Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft seien sehr begrenzt, sagte er. „Obwohl die chinesischen Finanzmärkte im vergangenen Jahr stark von den Handelsspannungen betroffen waren, ist es unwahrscheinlich, dass sie in Zukunft noch stärker in Mitleidenschaft geraten, da auch die finanzielle Widerstandsfähigkeit zugenommen hat.“


Der riesige einheimische Verbrauchermarkt in China werde den größten Teil der überschüssigen Exporte absorbieren und viele chinesischen Warenströme würden sich auf andere Auslandsmärkte verlagern. Zwar würden die USA weiterhin Produkte aus China kaufen, wenn es keinen Ersatz gibt, doch die amerikanischen Verbraucher müssten dafür höhere Preise zahlen, sagte Guo.


Untersuchungen des Internationalen Währungsfonds vom Freitag haben ergeben, dass einige dieser Zölle an die amerikanischen Verbraucher weitergegeben wurden, während andere auf die Importeure abgewälzt wurden, was deren Gewinnspannen verringerte.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Handelskonflikt,Marktzugang