Reformpolitik

Besserer Marktzugang soll Auswirkungen des Handelskonfliktes abfedern

27.05.2019

Die Beschränkungen der USA für Hightech-Exporte nach China führen dazu, dass sich das Handelsbilanzdefizit Washingtons gegenüber China erhöht, die steigenden Preise könnten auch die niedrige Inflation in den Vereinigten Staaten ins Gegenteil verkehren. In der Zwischenzeit werde jeder spekulative Handel mit der chinesischen Währung, die unter Abwertungsdruck steht, „unweigerlich zu hohen Verlusten führen“, sagte Guo.

Um die nachteiligen Auswirkungen des Handelskonfliktes abzufangen, strebt China die weitere Öffnung des Dienstleistungssektors und die Entwicklung von KI-basierter Hightech an. So soll das Wirtschaftswachstum bis zum Jahr 2035 von 6,3 Prozent auf rund sieben Prozent steigen, sagte Chinas ehemaliger Wirtschaftsminister und stellvertretender Geschäftsführer beim IWF, Zhu Min.


„Eine marktorientierte Reform und Öffnung wird die Produktivität im Dienstleistungssektor verbessern. Dies ist eine wichtige Sache, um das Wirtschaftswachstum zu stabilisieren“, sagte Zhu.


Chen Yulu, ein Vizegouverneur der chinesischen Zentralbank, sprach sich ebenfalls für eine umfassende Öffnung des Finanzsektors aus. Ausländische Investoren sollten zukünftig alle Arten von Finanzgeschäften in China abwickeln können, ausgenommen derjenigen, die auf einer Negativliste stehen.


Inländische Finanzinstitute seien nun in der Lage, auch in einem härteren Wettbewerb mit globalen Konkurrenten zu bestehen, da sich ihre Servicefähigkeiten in vielen Bereichen erheblich verbessert habe, sagte Li Daokui, ein Wirtschaftswissenschaftler an der Tsinghua-Universität.


Trotz des Gegenwinds seien Investoren immer noch optimistisch in Bezug auf die wirtschaftlichen Aussichten Chinas, sagte Zhang Zhiwei, Chefökonom der Deutschen Bank in China und Leiter der chinesischen Aktienstrategie.

Ausländische Investoren glauben, dass China über ausreichend politische Instrumente verfügt, um den kurzfristigen Abwärtsdruck auszugleichen. Auch die finanziellen Risiken stünden unter Kontrolle, da sich das Schuldenniveau des Landes stabilisiert habe, sagte Zhang. Chinas Gesamtverschuldung im Verhältnis zum BIP ist laut der Zentralbank bis Ende 2018 auf 249,4 Prozent gesunken, 1,5 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.


Wenn sich die Handelsspannungen weiter verschärfen, wird eine stärkere Öffnung der Politik in den Bereichen medizinische Versorgung und Bildung dazu beitragen, das Vertrauen der globalen Investoren in die chinesische Wirtschaft zu stärken, gab sich Zhang zuversichtlich.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Handelskonflikt,Marktzugang