Handelsgespräche

Beijing fordert Verhandlungen auf Augenhöhe

28.05.2019

Chinas Außenministerium hat am Montag verlauten lassen, dass ein erfolgreicher Abschluss der Handelsgespräche mit den Vereinigten Staaten nur auf der Grundlage von Gleichbehandlung erzielt werden könne. Die amerikanische Verhandlungstaktik sorgt derweil für Verwunderung.

 

Das chinesische Außenministerium hat am Montag mitgeteilt, dass Gleichbehandlung die Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss der Handelsgespräche mit den Vereinigten Staaten sei.


Der amerikanische Präsident Donald Trump hatte zuvor in Japan gesagt, dass Washington nicht bereit sei, ein Handelsabkommen mit China abzuschließen. Er schloss jedoch nicht aus, dass die beiden Länder in Zukunft doch noch zu einer Einigung kommen könnten. Er glaube an einen sehr guten Deal mit China irgendwann in der Zukunft, da er nicht davon ausgehe, dass China Hunderte Milliarden US-Dollar an Zöllen werde bezahlen können.

Die USA hätten viele Kommentare über die Handelsgespräche abgegeben. Einige sagten, es werde bald eine Vereinbarung geben, andere meinten, es sei immer noch schwierig, bilanzierte der Sprecher Lu Kang auf einer regelmäßigen Pressekonferenz am Montag.


Chinas Position hingegen sei konsistent: „Der Handelsstreit sollte durch freundschaftliche Konsultationen und Verhandlungen gelöst werden, die auf gegenseitigem Respekt, Gleichheit und gegenseitigem Nutzen beruhen“, sagte er.


Die Handelskrise beider Länder schwelt seit vergangenem Juli, nachdem die Vereinigten Staaten Zölle in Höhe von 34 Milliarden US-Dollar verhängten und mit weiteren Eskalationen drohten. Durch Sanktionen gegen das chinesische Telekommunikationsunternehmen Huawei erhöhte das Land die Spannungen weiter.


Laut Huang Yiping, dem stellvertretenden Dekan und Professor an der National School of Development der Peking-Universität, streben zwei Parteien normalerweise eine Win-win-Lösung bei Handelskonsultationen an. Aber das Verhalten der amerikanischen Regierung sei anders, sie interessiere sich nur für einseitige Vorteile, sagte er. Die US-Regierung agiere in den Gesprächen mit China teilweise unvernünftig, sagte Huang vor Kurzem in Beijing. Es sei daher schwierig, eine Einigung vorherzusagen.


Wei Jianguo, ehemaliger Vizehandelsminister, sagte, die häufigen Anschuldigungen der amerikanischen Regierung gegen China hätten die Chancen auf einen Deal zunichtegemacht. „Die USA haben Chinas unerschütterliche Entschlossenheit, seine nationalen Interessen zu verteidigen, unterschätzt. „Es ist unmöglich, ein einseitiges Abkommen durchzusetzen“, sagte Wei, Vizepräsident des China Center for International Economic Exchanges, einer Denkfabrik in Beijing.


Zhang Yansheng, ein leitender Forscher des Instituts, sagte, die amerikanische Regierung unternehme unerwartete und oftmals widersprüchliche Schritte. So hätten die USA angedroht, im Falle eines Scheiterns der Gespräche die Strafzölle auf chinesische Importe auf 25 Prozent zu erhöhen. „Aber warum hat Washington die Zölle dann bereits während den Verhandlungen angehoben? Das ist unerklärlich“, wunderte sich Zhang.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Verhandlungen,China,USA,Handelskrieg