Experten: Eskalation des Handelsstreits durch die USA negativ für die Weltwirtschaft

29.05.2019

Die vierte Jahrestagung über Innovation der globalen Denkfabriken ist am Dienstag in Beijing abgehalten worden. Während die teilnehmenden Gäste über Themen wie das Zeitalter der Globalisierung 4.0 beraten haben, äußerten sie auch ihre Einschätzungen des Handelsstreits, der von den USA provoziert und zur Eskalation getrieben wurde. Sie sind sich einig darin, dass es bei einem Handelskrieg keinen Gewinner geben werde. Die Vorgehensweise der USA habe einen spürbar negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft genommen.


Der Globalisierungsprozess in den letzten Jahrzehnten habe die Wichtigkeit des Freihandels bestätigt. Jegliche Versuche, den Freihandel zu zerstören, seien schädlich und Hürden für friedliche Beziehungen, sagte der stellvertretende Direktor des Cato-Instituts aus den USA, Christopher A. Preble. Er kritisierte die Nullsummenspiel-Mentalität der US-Regierung:


„Ich bin der Ansicht, dass der Präsident eine spezielle Perspektive auf den Handel hat und zwar als Nullsummenspiel, ein Verhältnis von Gewinnern und Verlierern. In diesem Zusammenhang blickt er auf Chinas Aufstieg in den letzten 30 Jahren. Was er dabei als Stagnation in den USA sieht, das halte ich nicht gänzlich für korrekt. Aber das ist seine Perspektive, führt ihn fälschlicherweise zum Schluss, dass Chinas Erfolg auf Kosten der USA geht. Ich glaube nicht, dass es stimmt."


Die Eskalation des Handelsstreits durch die USA habe einen durchaus negativen Einfluss auf die Makrowirtschaft, meinte Tim Summers, hochrangiger Forscher für Asienprojekte der britischen Denkfabrik Chatham House. Dies werde das langfristige Geschäft der transnationalen Konzerne behindern:


„Die Maßnahmen werden auf einer makroökonomischen Ebene negative Auswirkungen haben. Sie werden das BIP Wachstum in China und in den USA beeinträchtigen und die Weltwirtschaft vor neue Herausforderungen stellen. Das sind die kurzfristigen, makroökonomischen Auswirkungen. Außerdem werden sie die Art und Weise verändern, wie Unternehmen über ihre Geschäftsstruktur und Organisation denken. Die engen Verflechtungen von Lieferketten und Innovationsnetzwerken, die in den vergangenen 40 Jahren entstanden sind, können nur schwer aufrechterhalten werden."


Sollte die US-Regierung auf einer Eskalation des Handelsstreits bestehen, würde dies auch die Interessen von US-Unternehmen beeinträchtigen, bekräftigte Wang Yong, Direktor des Forschungsinstituts für internationale Politik und Wirtschaft an der Peking-Universität:


„Sollte die US-Regierung die gegenwärtigen Maßnahmen fortsetzen, würden die US-Unternehmen den chinesischen Markt verlieren. Die USA sind nicht die einzige Quelle für Technologie. China hält an der Reform und Öffnung fest und wird seine Tür für Europa, Japan, Südkorea und andere Staaten öffnen. Da Innovationen eine globale Angelegenheit sind, werden US-Unternehmen mittel- und langfristig betrachtet die größten Verlierer sein."


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Quelle: CRI

Schlagworte: Innovation,Denkfabriken,Globalisierung 4.0,Handelsstreit