Gütertransport zwischen Chengdu und Europa floriert

11.06.2019

Von Jeffrey Möller, Chengdu

Seit im März 2018 die ersten maßgeschneiderten Züge mit russischem Holz an Bord im südwestchinesischen Chengdu, Provinz Sichuan, eintrafen, hat sich der bilaterale Gütertransport reibungslos entwickelt. Auch beim Handel mit Deutschland spielt der internationale Güterbahnhof von Chengdu eine zentrale Rolle als wichtiger Verkehrsknotenpunkt.

 

Die Containerzugverbindung zwischen Chengdu und Russland ist auch im Jahr nach ihrer Einführung ein leuchtendes Beispiel für den internationalen Schienentransport. Während China vor allem mit russischem Holz versorgt wird, haben die Containerzüge in Richtung Russland meist Kleidung, Computer und Autos an Bord. Derzeit werden monatlich mehr als 25 Fahrten zwischen Chengdu und Moskau durchgeführt. Von Januar bis Mai 2019 wurden 182 Fahrten unternommen, was einem Anstieg von 264 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gesamtwert der transportierten Waren belief sich auf 170 Millionen US-Dollar (150 Millionen Euro), eine Steigerung von 658,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Doch nicht nur der chinesisch-russische Gütertransport hat in Chengdu Fahrt aufgenommen. Die südwestchinesische Metropole ist auch mit Städten im deutschsprachigen Raum per direkter Bahnverbindung verbunden. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise eine Frachtzugverbindung ins 9.800 Kilometer entfernte Wien eingeweiht und der Güterzug Chengdu-Nürnberg verkehrt zweimal pro Woche in beiden Richtungen, überwiegend mit Autoteilen an Bord. Mit einer Fahrzeit von rund 15 Tagen erfolgt der Schienentransport dabei etwa doppelt so schnell wie auf dem Seeweg.

Der Zeitvorteil gegenüber dem Seetransport ist nur ein Grund, weshalb die Containerzugverbindungen zwischen Europa und Chengdu in Zukunft voraussichtlich weiterhin zunehmen werden. Auch die kontinuierliche Entwicklung des Güterbahnhofs von Sichuans Hauptstadt steigert seine Attraktivität als internationale Verkehrsdrehscheibe. Das nächste Ziel steht bereits fest: Der Güterbahnhof von Chengdu will seine Automatisierung und Digitalisierung vorantreiben, um Chinas erster intelligenter Verkehrsknotenpunkt im Inland zu werden, so eine Vertreterin des Bahnhofs gegenüber People’s Daily Online.

 

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: People.cn

Schlagworte: Gütertransport,Chengdu,Europa,Moskau