Ein Vorstand des chinesischen Bike-Sharing Unternehmens Ofo darf bis auf weiteres das Land nicht verlassen, da er sich geweigert habe, ein Gerichtsurteil zu achten. Dies berichtete die Tageszeitung Beijing Youth Daily am Dienstag.

Am 12. Juni setzte ein Gericht in Shanghai Chen Zhengjiang auf eine Blacklist, nachdem sich das Unternehmen geweigert hatte, 120.000 Yuan (17.351 US-Dollar) an einen Antragsteller mit dem Namen Wu Jinke zu bezahlen. Chen ist der gesetzliche Vertreter von Ofo’s Betreiberfirma „Dongxia Datong (Beijing) Management Consultancy“. Chen ist der frühere Vorstand von Ofo's Abteilung für die Bereitstellung von Hardware und übernahm im letzten Jahr von Dai We, um der gesetzliche Vertreter des Unternehmens zu werden.

Gegenwärtig ist das Unternehmen mit 170 Urteilen konfrontiert, die meisten Richtersprüche sollten mit Januar 2019 umgesetzt werden. Im Mai wurden ungefähr 20 Verurteilungen aus Gerichten in Beijing, Hangzhou, Tianjin, Xiamen und Shanghai  gegen das Unternehmen eingereicht, welches über 60 Millionen Yuan zahlen soll. Darüber hinaus wurde das Aktienkapital des Unternehmens mit einem Wert von 17 Millionen Yuan ebenfalls eingefroren. Zuvor wurden weitere Vorstandsmitglieder von Ofo ebenfalls von Gerichten auf eine Blacklist gesetzt. Dabei handelt es sich um den Gründer des Unternehmens, Dai Wei, dem Co-Gründer Yang Pinjie und den Generalmanager Chen Jing. Ihnen wurde High-End Konsum verboten wie beispielsweise der Kauf von Luxusgütern und Immobilien, der Aufenthalt in teuren Hotels und Reisen mit Hochgeschwindigkeitszügen und Flugzeugen sowie das Bezahlen von hohen Prämien.

Das Bike-Sharing Unternehmen wurde im Jahr 2015 gegründet und hat momentan mit verschiedenen Gerichtsverfahren zu kämpfen. Viele User verlangen Rückzahlungen. Mit Ende Mai warteten mehr als 15 Millionen Nutzer darauf, dass ihre Anzahlungen rückerstattet werden, wie die Tageszeitung Changjiang Times berichtete. Ofo verlange von den Usern zunächst die Anzahl einer Pfandprämie von 99 Yuan und erhöhte die Summe später auf 199 Yuan. Die gesamten Rückerstattungen belaufen sich auf 1,48 bis 2,98 Milliarden Yuan.