Hongkonger Eltern protestieren gegen Einmischung der USA

18.06.2019

Am Sonntag sind Hongkonger Eltern auf die Straße gegangen, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen, dass sich amerikanische Politiker in die Diskussion um das Auslieferungsgesetz und die inneren Angelegenheiten der Sonderverwaltungszone eingemischt hätten. Der von einer Reihe von Sozialverbänden organisierte Protest wandte sich auch gegen ausländische Kräfte, die junge Leute in der Stadt irreleiteten.

 

Unter den Veranstaltern fand sich ein Zusammenschluss von mehr als 30 lokalen Würdenträgern aus Politik, Geschäftswelt und Rechtswesen, welche die beansichtigte Gesetzesänderung befürworteten. Sie zogen vor die  amerikanischen Generalkonsulate in Hongkong und Macau und forderten die USA dazu auf, sich nicht länger in Angelegenheiten Hongkongs einzumischen.

 

Stanley Ng Chau-pei, ein Teilnehmer an der Demonstration, sagte, dass es abscheulich sei, dass sich einige US-Politiker wiederholt in die Frage der Auslieferung eingemischt hätten.

 

Der Protest nahm Bezug auf eine Stellungnahme der Zentralregierung, die am Samstag abgegeben worden war, kurz nachdem Verwaltungschefin Carrie Lam Cheng Yuet-ngor verfügt hatte, die Gesetzesnovelle vorläufig auf Eis zu legen.

 

Der Sprecher des Außenministeriums Geng Shuang hob in dieser Stellungnahme hervor, dass Hongkong ein Teil Chinas sei und Hongkonger Angelegenheiten rein chinesische Angelegenheiten seien, weshalb keinerlei Einflussnahme aus dem Ausland, von Organisationen oder Einzelpersonen geduldet werde könnte.

 

Das Verbindungsbüro der Zentralregierung in der Sonderverwaltungszone verlieh in einer Stellungnahme am Samstag ihrem starken Missfallen darüber Ausdruck, dass ausländische Kräfte versucht hätten, sich in die inneren Angelegenheiten Hongkongs einzumischen.

 

Ng, der unter anderem Abgeordneter Hongkongs im Nationalen Volkskongress, dem höchsten Gesetzgebungsgremium der Volksrepublik China, ist, fügte hinzu, dass ausländische Kräfte mit einigen Vertretern der Opposition in Hongkong unter einer Decke steckten und die Jugend der Stadt dazu angestachelt hätten, an nicht genehmigten Kundgebungen teilzunehmen, die zu gewaltsamen Ausschreitungen und Straßenschlachten ausarteten.

 

Am Mittwoch lähmten hundertausende Demonstranten die Innenstadt Hongkongs und unterbrachen die Beratungen des Legislative Council zur Novelle des Auslieferungsgesetzes. Die Kundgebungen endeten gewaltsam als radikale Demonstranten Ziegelsteine, Metallstangen, Holzplanken und Teile von Absperrungen warfen, um den Polizeikordon um das Gebäude der Gesetzgebenden Versammlung zu durchbrechen.

 

Elf Demonstranten wurden festgenommen wegen des Verdachts auf ungenehmigte Versammlung, Angriffe auf die Polizei, ungebührliches Verhalten in der Öffentlichkeit und anderer Anschuldigungen, die mit den Ausschreitungen zu tun hatten.

 

Einige Universitäten Hongkongs haben die Verhaftung von Studenten bestätigt.

 

Die Leiter von zehn höheren Bildungseinrichtungen der Sonderverwaltungszone habe eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie alle Seiten dazu aufriefen, Ruhe zu bewahren und Sorge zu tragen für die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer.

 

Ng sagte, dass sich Hongkongs Eltern dazu verpflichtet fühlten, die Jugend der Sonderverwaltungszone davor zu schützen, einer "Geiselnahme" durch politische Neigungen zum Opfer zu fallen und in gesetzesbrechende Gewalttätigkeiten hineingezogen zu werden, die ihre Zukunft ruineren könnten.

 

Keung Suk-man, ein besorgter Elternteil unter den Demonstranten, kritisierte die Opposition für deren Aufruf zu einem Schüler- und Lehrerstreik gegen die Novelle des Auslieferungsgesetzes. Solch eklatante Aufwiegelung widerspräche der Verpflichtung der Bildungsanstalten zum Schutz ihrer Schüler und der Erziehung zu eigenständigem Denken.

 

Der Hongkonger Gewerkschaftsverband als größte Arbeiterorganisation der Stadt und die Association for Family Reunions waren ebenfalls unter den vor den amerikanischen Generalkonsulaten in Hongkong und Macau versammelten Demonstranten vertreten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Hongkong,Protest,USA