Wegfall von Zugangsbeschränkungen

China: Auslandsinvestitionen werden weiter erleichtert

18.06.2019

Chinas Wirtschaftsplaner haben am Montag weitere Maßnahmen zur Öffnung der Wirtschaft angekündigt. Alle Zugangsbeschränkungen für Investitionen außerhalb der Negativliste sollen demnach zum Jahresende aufgehoben werden.


Chinas oberste Wirtschaftsregulierungsbehörde hat am Montag angekündigt, alle Zugangsbeschränkungen für Auslandsinvestitionen in Bereichen außerhalb der Negativliste bis Ende dieses Jahres aufzuheben. Die Maßnahme sei Teil der allgemeinen Bemühungen des Landes, die Wirtschaft weiter zu öffnen und eine qualitativ hochwertige Entwicklung anzustreben.


Meng Wei, Sprecherin der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, sagte, China werde den Marktzugang für Auslandsinvestitionen weiter öffnen. Das Land werde in Kürze die überarbeitete Negativliste zum Marktzugang für Auslandsinvestitionen und den Katalog der bevorzugten Branchen für Auslandsinvestitionen veröffentlichen.


„China heißt ausländische Unternehmen willkommen, in China zu investieren und sich zu entwickeln. Wir werden die Öffnung unbeirrt weiter vorantreiben, ein offeneres und wirtschaftsfreundlicheres Umfeld schaffen und die legitimen Rechte und Interessen ausländischer Investitionen schützen“, sagte Meng auf einer Pressekonferenz in Beijing.


„Unsere Negativliste wird nun noch weiter gekürzt“, fügte sie hinzu. „Bis Ende dieses Jahres wird China alle Hindernisse für ausländische Investitionen beseitigen, die nicht auf der Negativliste stehen. China wird mehr Auslandsinvestitionen in zusätzlichen Bereichen fördern, insbesondere in den zentralen und westlichen Regionen des Landes.“


Eine Negativliste zählt Bereiche auf, in denen Investitionen verboten sind, während alle anderen Bereiche als offen gelten.


Li Gang, Direktor des akademischen Komitees der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, sagte, während die chinesische Wirtschaft von der Phase des raschen Wachstums in eine Phase hoher Entwicklungsqualität übergehe, müsse das Land die Öffnung weiter vorantreiben und auch die Regeln bei Auslandsinvestitionen lockern.


„In Zeiten der wirtschaftlichen Globalisierung würde es China nicht helfen, die Tür nach außen zu schließen“, sagte Li. Tatsächlich befänden sich viele Sektoren im Vergleich zu anderen führenden Ländern immer noch im unteren bis mittleren Bereich. „Daher müssen wir ein besseres Geschäftsumfeld schaffen und den Marktzugang erweitern, um mehr Auslandsinvestitionen anzuziehen, die Innovationen vorantreiben und die Industrie verbessern, damit eine qualitativ hochwertige wirtschaftliche Entwicklung vonstattengehen kann.“

Chinas ausländische Direktinvestitionen stiegen nach Angaben des Handelsministeriums in den ersten fünf Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Prozent auf 369,06 Milliarden Yuan (53,3 Milliarden US-Dollar). Von Januar bis Mai erreichten die ausländischen Direktinvestitionen im verarbeitenden Gewerbe 112,89 Milliarden Yuan, ein Plus von 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.


Laut dem von der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung veröffentlichten Weltinvestitionsbericht 2019 ist China nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Empfänger ausländischer Direktinvestitionen der Welt, auf den mehr als zehn Prozent der weltweiten Finanzströme entfallen.


Chinas ausländische Direktinvestitionen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 139 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018, nach 134 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017, heißt es in dem Bericht.


„China hat große Fortschritte bei der Förderung eines besseren Geschäftsumfeldes erzielt“, sagte Sheila Xu, stellvertretende Direktorin für globale Geschäftsentwicklung bei der TMF Group, einem führenden globalen Unternehmen für professionelle Dienstleistungen.


„Um eine qualitativ hochwertige wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben, muss China die Marktbeschränkungen für Auslandsinvestitionen lockern. Ich glaube, die chinesische Regierung wird weiterhin eine Präferenzpolitik für ausländisches Kapital anbieten, die derjenigen für inländische Akteure entspricht.“

Das Land belegte in der neu veröffentlichten Rangliste über Erleichterung der Geschäftstätigkeit der Weltbank für das Jahr 2018 den 46. Platz unter 190 Volkswirtschaften, verglichen mit dem 78. Platz im Jahr 2017.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wirtschaftsplaner,Negativliste,China,Investitionen