„Schutz des geistigen Eigentums: Schutz der Seele des Landes" Exklusiv

26.06.2019

Von Ma Chao, Beijing

Am Vorabend des Welttags zum Schutz des geistigen Eigentums in diesem Jahr sandte der berühmte Schriftsteller Zheng Yuanjie sein erstes Banner (gemeint sind Wimpel, die in China für Danksagungen oder Mitteilungen genutzt werden) in seinem Leben. Für wen war es gemeint? Warum schickte er es gerade jetzt? Ein Reporter von  China.org.cn  führte ein exklusives Interview mit Zheng Yuanjie. 

Schriftsteller Zheng Yuanjie


Zheng berichtete, dass ein Team der Beijinger Kultur- und Markenrechtverwaltung am 16. April dieses Jahres im Bezirk Tongzhou eine Reihe von gefälschten Büchern seines Werks  Pipilu  beschlagnahmt habe. Insgesamt waren es 670.000 Exemplare.

 

„Nachdem sie mich informiert hatten, ging ich zum Tatort, um beim Identifizierungsprozess zu helfen. Diese Art von Strafverfolgungsbehörde ergriff selbst die Initiative, um meine Rechte zu verteidigen. Das ermutigt mich sehr.“ Angesprochen auf sein erstes verschicktes Banner erklärte er: „Früher habe ich nie Banner verschickt. Aber zehn Tage nach dem Vorfall habe ich eins an das Strafverfolgungsteam der Beijinger Kultur- und Markenrechtverwaltung geschickt […]: ‚Rechtmäßiger Beschützer der Pipilu-Bücher, Schutzengel der chinesischen Kinder‘. Da in vielen gefälschten Büchern minderwertige Tinten verwendet werden, wirkt sich dies auf die Gesundheit von Kindern aus", erklärte er.

 

Zheng schreibe bereits seit 41 Jahren und sei seit 30 Jahren damit beschäftigt, seine geistigen Eigentumsrechte zu schützen. Er habe stets die Veränderungen im Umgang mit Urheber- und Markenrechten gespürt. „Ich begann 1977 mit dem Schreiben und beschäftige mich seit 1986 mit Raubkopien. Damals waren die Kosten für den Schutz von Rechten sehr hoch. Nach der Entdeckung von Raubkopien war es immer ein großer Aufwand, seine Rechte zu verteidigen." Um die zuständigen Behörden bei der Strafverfolgung zu unterstützen, führte die Regierung nun Änderungen ein, um den Schutz des geistigen Eigentums zu verbessern.

 

Zheng glaubt, dass gute literarische Werke die Seele eines Landes seien und der rechtliche Schutz des geistigen Eigentums für die Seele des Landes deshalb von großer Bedeutung sei. „Ich denke, China hat zwei Armeen, eine ist die Volksbefreiungsarmee (VBA) mit Waffen, und die andere ist ein Team, das geistiges Eigentum ohne Waffen schützt. Die VBA schützt unser Territorium, während das andere Team die Rechte von Autoren und Erfindern schützt und damit mehr Menschen ermutigt, originell zu sein und bessere Werke für die Gemeinschaft zu schaffen."

 

Zheng wies auch darauf hin, dass der Schutz des geistigen Eigentums noch einen weiten Weg vor sich habe. Er gab dem Reporter ein Beispiel: Das Unternehmen Nanjing Shuke Beta Pet Products Co., Ltd. wurde im Jahr 2015 gegründet. Shuk und Beta sind die Figuren in Zhengs Märchen  Die Abenteuer von Shuke und Beta, wofür er das Urheberrecht besitzt. Am 15. Juni letzten Jahres reichte er deshalb einen Antrag auf Ungültig-Erklärung der Markenregistrierung bei der zuständigen Abteilung ein. Eine Entscheidung steht jedoch immer noch aus.

 

Wenn Zheng heute auf seinen 30-jährigen Weg zum Schutz des geistigen Eigentums zurückblickt, hofft er, dass er noch weiter dazu beitragen kann, die nationale Reform des Schutzes des geistigen Eigentums voranzutreiben, die Öffentlichkeit für den Schutz des geistigen Eigentums zu sensibilisieren und mehr Schriftsteller zu ermutigen, für ihre legitimen Rechte und Interessen einzutreten und sie zu verteidigen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: geistiges Eigentum,Seele,Strafverfolgung