Devisenbehörde

Renminbi stabilisiert sich

19.07.2019

Chinas Leistungsbilanz entwickelt sich in diesem Jahr ausgeglichen und stabil, wie die Devisenbehörde bekannt gab. Das hat auch Auswirkungen auf den Renminbi, deren Schwankungen sich dadurch stabilisieren dürften.


Chinas Devisenbehörde hat am Donnerstag mitgeteilt, dass die Leistungsbilanz des Landes gegenüber dem Rest der Welt in diesem Jahr ausgeglichen und stabil sein wird, was den Abwertungsdruck auf den Renminbi trotz der Spannungen zwischen China und den USA verringert.


Der Handelskonflikt hatte bisher nur begrenzte Auswirkungen auf Chinas grenzüberschreitende Kapitalströme und die Reaktionen des Marktes waren in den letzten zwei Monaten rationaler als in der zweiten Jahreshälfte 2018, da weniger von einem schwächeren Renminbi ausgegangen worden sei, sagte Wang Chunying, eine Sprecherin des Staatlichen Büros für Devisenhandel, am Donnerstag.


In der zweiten Jahreshälfte dürfte die relative Entspannung des globalen Währungsumfelds der stabilen Entwicklung des chinesischen Devisenmarkts förderlich sein, sagte Wang. Zuvor hatte die Devisenverwaltung in den ersten sechs Monaten Devisenumsätze von Geschäftsbanken in Höhe von 33,2 Mrd. USD ausgewiesen, was auf eine stabilere Grundlage für den Wert des Renminbi hindeutet.


Das Leistungsbilanzkonto, auf dem Chinas Waren- und Dienstleistungstransaktionen mit dem Rest der Welt ausgewiesen sind, war von Januar bis Juni ausgeglichen. Ein moderater Leistungsbilanzüberschuss dürfte für den Rest des Jahres bestehen bleiben, sagte die Sprecherin.


Der Internationale Währungsfonds hat am Mittwoch eine aktualisierte Fassung seines Außenwirtschaftsberichts herausgegeben, aus der hervorgeht, dass Chinas Leistungsbilanz sich 2018 einem Saldo nähert, der durch eine größere Wechselkursflexibilität gestützt wird.


Der Leistungsbilanzüberschuss des Landes ging 2018 auf 0,4 Prozent des BIP zurück, im Jahr 2017 waren es 1,6 Prozent, vor einem Jahrzehnt 10 Prozent des BIP, berichtete der IWF. „Chinas Leistungsbilanz entspricht jetzt im Großen und Ganzen den Fundamentaldaten“, sagte Gita Gopinath, Ökonomin beim IWF. „Der Rückgang spiegelt eine Kombination aus strukturellen Faktoren und einer expansiven Kredit- und Fiskalpolitik wider, aber auch eine größere Wechselkursflexibilität und die damit verbundene reale Aufwertung im letzten Jahrzehnt.“


Der IWF warnte jedoch, dass die gegenwärtigen Spannungen die globalen Leistungsbilanzungleichgewichte noch nicht wesentlich beeinflusst hätten, da der Handel in andere Länder umgeleitet worden sei, wo es niedrigere oder keine Zölle gebe.


Trotz der Handelsspannungen erwarten die Ökonomen, dass Chinas stetig wachsende Wirtschaft und die anhaltende Öffnung der Politik in den kommenden Monaten eine Grundlage für ausgeglichene Kapitalflüsse bieten wird. Chinas Devisenreserven stiegen Ende Juni leicht auf 3,11 Billionen US-Dollar, berichtete die Devisenverwaltung. Dies spiegelte laut Analysten auch stabile Kapitalflüsse wider.


Wang Youxin, ein Forscher am Institute of International Finance der Bank of China, sagte, der Renminbi werde voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte frühere Verluste gegenüber dem US-Dollar teilweise wettmachen, da die politische Unterstützung das Wachstum weiter stabilisieren werde.


Die Erwartung der Märkte nach einer Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve könnte sich fortsetzen, sagte Wang. „Dies würde dem Renminbi einen komparativen Vorteil verschaffen. Von China wird erwartet, dass es an seiner umsichtigen Geldpolitik festhält.“


Er prognostizierte, dass Chinas Auslandszahlungen in der zweiten Jahreshälfte ausgewogener und stabiler werden und einen Handelsüberschuss aufweisen würden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Devisen,Renminbi,China,Währung,RMB