Starke Vater-Sohn-Geschichte in Chinas Kinos: „Looking Up"

29.07.2019

Mit „Looking Up" ist zurzeit ein Film fürs Herz an Chinas Kinokassen erfolgreich. Das Sozialdrama hat optimistische Botschaften: Gönnt Euren Kindern auch mal Zeiten des unbeschwerten Kindseins und lasst sie ihren und nicht Euren Träumen folgen.


Im Film von Deng Chao und Baimei Yu, spielt Deng Chao auch überzeugend die Hauptrolle des Vaters. Johnny Bai und Suxi Ren sind auch sehr gut. Im Mittelpunkt des Films, der in China an „König der Löwen" vorbeizog, stehen die Vater-Sohn-Beziehung und das Thema „Erziehung".


In China ist ein strenger traditioneller und sehr leistungsorientierter Erziehungsstil, der den Kindern alles abverlangt, recht verbreitet. Um es an die zu Top-Universitäten zu schaffen, muss man in Chinas prüfungsorientiertem Bildungssystem Highscores erlangen. Nur dann klappt es auch mit der lukrativen Karriere.


Der talentierte Brückenbauer, Ma Haowen, der alleinerziehender Vater ist, verabschiedet sich jedoch langsam von dem sehr strengen Erziehungskonzept und ermutigt seinen Sohn Ma Fei, eigene Träume zu verwirklichen. Und so, wie Kinder in Deutschland – früher zumindest – Astronaut werden wollen, wollen das auch viele Kinder in China.

Ob Ma Fei das schafft, erfährt der Zuschauer gleich in den ersten Minuten. Die Kindheit voller Höhen und Tiefen, voller Erfolge und Demütigungen, wird als Rückblick erzählt. Gerade durch die immer wiederkehrenden fiesen Rückschläge erscheint das vorübergehende Glück von Vater und Sohn so kostbar und geht so zu Herzen.


Der Zuschauer folgt der starken Vaterfigur und dem bemerkenswerten Sohn durch bewegte Zeiten, wie der Rückkehr Hongkongs 1997, der Überschwemmung von 1998 und den Olympischen Spielen 2008 in Beijing. Auch wenn das nostalgisch anmutet, bleibt doch der Appel an kindgerechte Erziehung die Hauptbotschaft und der rote Faden.


Eine lange Trennung von Vater und Sohn stellt deren Beziehung auf eine Probe. Die Wut des Jungen auf den abwesenden Vater, der versprochen hatte, nach Hause zu kommen und dann so viel verpasst hat, ist nachzuempfinden. Aber dieses starke Team bringt niemand auseinander. Die Liebe zwischen einem Vater und seinem Sohn kann eben auch sehr stark sein. Und der Vater, der einfach Pech gehabt hatte, macht ja eigentlich schon sehr viel richtig.


Im Kino kann es sein, dass die Temperatur im Saal steigt, weil so vielen Zuschauern richtig warm ums Herz wird. Der Film ist warmherzig, ohne sentimental oder gar kitschig zu sein. Die Sehnsucht nach solchen bewegenden und familienorientierten Themen ist offenbar ein Grund für den Erfolg des oft sehr lustigen Films, einmal abgesehen von den obendrein sehr guten Schauspielern.


Die Vaterfigur ist wirklich stark: ein kluger lieber Mann, der Verantwortung für seinen Sohn und seine Mitarbeiter übernimmt, auch in schwerster Stunde. Ein Mann, der Spott und Demütigung mit Würde erträgt und nie die Hoffnung aufgibt.


Für Ma Haowen ist es wichtiger, dass sein Sohn nachdenkt, als dass er überall die höchste Punktzahl erreicht. Und diese Erziehung kommt Ma Fei in seiner späteren hochkomplexen Arbeitsumgebung sehr zu gute. Die besten Jobs haben eben heute alle viel mit Denken zu tun. Und wo lernt man besser denken, als beim freien Spiel in der Kindheit und in angstfreier Atmosphäre!


Natürlich gibt es im Film viele Gegenpole zum offenen lieben Erziehungsstil des Vaters.


Man könnte sagen, dass die Vaterfigur ein wenig an die starke Mutter im grandiosen Film „Forrest Gump" erinnert und zu sehr idealisiert ist. Aber jeder weiß, dass es tatsächlich auch im wahren Leben so tolle, oder sagen wir besser: fast so tolle Mütter oder Väter gibt.


Chinesische Filme spiegeln oft gesellschaftliche Trends wider und bieten Stoff für viele Diskussionen in den Foren und Freundeskreisen.


„Looking up" geht nahe und regt an zum Nachdenken. Ein wirklich schöner Film. Bitte im Kino, im Fernsehen oder auf Video sehen! 


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Quelle: CRI

Schlagworte: Looking Up,Sozialdrama