Chinesische Wissenschaftler bauen derzeit neue Geräte, um die Sonne von Nordchina aus beobachten zu können. Dies soll Chinas Fähigkeit zur Erkennung und Vorhersage der von Sonnenaktivität verursachten Naturkatastrophen verbessern. 

Beobachtungsstation Ming'antu in der Autonomen Region Innere Mongolei

Forscher der Beobachtungsstation Ming'antu in der Autonomen Region Innere Mongolei bauen aktuell drei neue Geräte zur Überwachung der Sonne – einen Radioheliograph im Dekameterwellenbereich, ein interplanetares Szintillationsteleskop und ein ultrabreitbandiges dynamisches Sonnenfunkspektrometer, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch.

Diese neuen Geräte sollen der Basis helfen, die Sonne unter allen Umständen und zu jeder Zeit in einem größeren Bereich zu überwachen, sei es von den unteren Schichten der Sonnenatmosphäre oder bei schlechtem Wetter, sagte Tan Baolin, Forscher der Nationalen Astronomischen Observatorien der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gegenüber Global Times am Donnerstag.

Laut Tan könnten diese Geräte „wie die Augen eines Menschen“ Chinas Fähigkeit zur Erkennung und Vorwarnung schwerer räumlicher Wetterveränderungen wie einen kosmischen Strahlensturm verbessern.

Xinhua berichtet zudem, dass der Radioheliograph im Dekameterwellenbereich auch Beobachtungslücken im Falle eines solaren Funkausbruchs schließen könne.

Starke solare Schwankungen können katastrophale räumliche Wetterereignisse auslösen und Luft- und Raumfahrt, Satellitenkommunikation, Navigation, Netzwerke, Stromübertragungsnetze und Ölpipelines schwer beschädigen oder beeinträchtigen.

Die neue Anlage mit einem Wert von 130 Millionen Yuan wird eine Fläche von 143,3 Quadratmetern abdecken und soll 2023 fertiggestellt und 2025 in Betrieb genommen werden.