MSCI-Index erhöht Gewichtung chinesischer A-Aktien

08.08.2019

Der globale Aktienindex MSCI hat bestätigt, dass er die Gewichtung von Chinas A-Aktien mit hoher Marktkapitalisierung in seinen globalen Benchmarks wie geplant im August erhöhen werde, was Analysten zufolge den Markt für A-Aktien mit neuem ausländischem Kapital im Wert von über 20 Milliarden US-Dollar versorgen könnte.



Der Einschlussfaktor für mehr als 200 A-Aktien von hochkapitalisierten Unternehmen (sogenannten „large-cap“) werde im Rahmen der vierteljährlichen Indexüberprüfung, die ab dem 27. August umgesetzt werden soll, von MSCI von 10 auf 15 Prozent angehoben, teilte Wei Zhen, Direktor der China Research bei MSCI, dem China Securities Journal am Dienstag mit.

Der Einschlussfaktor bestimmt die Gewichtung der Aktienbestandteile in MSCI-Benchmarks. Diese Zahl wird von globalen Anlegern häufig verwendet, da sie sich darauf bezieht, welcher Anteil der Streubesitz-Marktkapitalisierung einer Aktie in den Indizes enthalten ist.

Es wird erwartet, dass durch diese Maßnahme die Gewichtung des A-Aktienmarkts im „MSCI Emerging Markets“-Index von derzeit 1,76 Prozent auf mehr als 2,1 Prozent erhöht wird, wie aus früheren Angaben von MSCI hervorgeht. Dies ist auch Teil des Plans des Indexanbieters, die Gewichtung der A-Aktie in seinen Benchmarks in drei Schritten zu erhöhen, wobei die Verdoppelung des Einschlussfaktors auf 10 Prozent im Mai den ersten und die Erhöhung auf 20 Prozent im November den letzten Schritt markieren wird. Nach Schätzungen der China International Capital Corp. Ltd. kann die Gewichtung im August Kapitalzuflüsse in Höhe von 22,7 Milliarden US-Dollar in die A-Aktienbestandteile auslösen.

Zhang Xia, Chefstratege bei China Merchants Securities mit Sitz in Shenzhen, sagte, 3,6 Milliarden US-Dollar an passiv verwalteten Auslandsfonds, die den Index oder weltweite Portfolios nachverfolgen und deren Allokation mit jeder Änderung der MSCI-Indizes synchronisiert wird, dürften am 27. August in den A-Aktienmarkt einfließen.

Der Zufluss von aktiv verwalteten Fonds, die MSCI-Indizes als Investment-Benchmark verwenden, könnte jedoch durch die jüngste Abwertung des chinesischen Yuan und die jüngste Eskalation der Handelsspannungen, die die globalen Risikoaffinität beeinträchtigten, gedämpft werden, schränkte Zhang ein.

Ben Luk, führender Multi-Asset-Stratege bei State Street Global Markets, sagte, der durch die Indexanpassung ausgelöste passive Mittelzufluss sei möglicherweise zu gering, um eine Markterholung auszulösen, aber die politischen Maßnahmen zur Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft würden den A-Aktienmarkt entscheidend unterstützen:

„Wir glauben, dass mehr Handelsunsicherheit zu mehr Anreizsicherheit führen sollte, was allen inländischen Aktien zugutekommen dürfte", sagte Luk und fügte hinzu, dass die Wahrscheinlichkeit steige, dass die chinesische Zentralbank die Finanzierungskosten in der gesamten Realwirtschaft durch eine Kombination von Zinsinstrumenten senken werde.

Laut Luk könnten Kürzungen des Mindestreservesatzes und der kurzfristigen Liquiditätsraten sowie zusätzliche Geldnoten-Emissionen im Maßnahmenkatalog der Zentralbank enthalten sein, um einen stabilen Zinssatz im Bankensystem aufrechtzuerhalten.

„Die chinesische Wirtschaft ist mit größerer Unsicherheit konfrontiert, aber eine angemessene Kreditallokation und geldpolitische Anreize könnten dazu beitragen, das Wachstum anzukurbeln und die A-Aktien in der zweiten Jahreshälfte zu stabilisieren", sagte Luk.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Aktienmarkt,MSCI-Index,A-Aktien