Die chinesische Zentralregierung und Menschen aus allen Lebensbereichen in Hongkong sind besorgt, dass die sozialen Unruhen in der Stadt allmählich ihren Tribut von der Wirtschaft fordern.

Ein Junge hält bei einer friedlichen Versammlung im Hongkonger Tamar Park ein Plakat mit der Aufschrift "Schützt den Rechtsstaat" und "Sag Nein zur Gewalt", Foto: China Daily.

 

Yang Guang, ein Sprecher des Büros für Hongkong und Macao-Angelegenheiten des chinesischen Staatsrats, sagte, dass gewalttätige Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten die Wirtschaft der Stadt beeinträchtigt und Tourismus und Einzelhandel geschadet haben.

 

„Die politischen Proteste begannen im Juni und haben sich nachteilig auf die Wirtschaft Hongkongs ausgewirkt. Sie haben sogar das Vertrauen der ausländischen Investoren in Hongkong gedämpft“, sagte Yang am Dienstag auf einer Pressekonferenz.

 

Flüge von und nach Hongkong, der Bahnbetrieb und der Verkehr auf den wichtigsten Straßen der Stadt seien alle vom Generalstreik vom Montag betroffen.

 

Yang sagte dies, nachdem Hongkongs führender Finanzbeamter davor gewarnt hatte, dass der Wirtschaft der Stadt im dritten Quartal dieses Jahres eine „technische Rezessionsphase“ bevorstehe.

 

Die Wirtschaftsleistung Hongkongs stieg nach Angaben des Volkszählungs- und Statistikamtes im zweiten Quartal um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

 

„Das wirtschaftliche Umfeld Hongkongs wurde im Juli schwieriger. Wenn es aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs zu Entlassungen kommt, wird sich dies auf die Existenz vieler Einwohner Hongkongs auswirken“, sagte der Hongkonger Finanzminister Paul Chan Mo-po am Mittwoch.

 

Die Regierung werde Maßnahmen zur Unterstützung der kleinen und mittleren Unternehmen Hongkongs und zur Förderung der Beschäftigung in Betracht ziehen, um den Kapitalumschlag zu erleichtern, die Betriebskosten zu senken und die Überseemärkte zu erkunden.

 

„Wir werden auch Maßnahmen in Betracht ziehen, welche die finanziellen Belastungen der Bewohner der Stadt verringern können“, sagte Chan.

 

Die Tourismus- und Einzelhandelsbranche Hongkongs stehen als Folge der jüngsten politischen Proteste unter Druck.

 

Die Hongkong and Shanghai Hotels, ein börsennotiertes Unternehmen der Stadt, das die Marke Peninsula Hotel betreibt, warnte davor, dass die politische Unsicherheit in Hongkong seine Geschäftsentwicklung gefährden könnte. Der Hotelbetreiber überwache, wie sich die Proteste auf die Besucherzahlen und die wirtschaftliche Stabilität Hongkongs auswirken.