Asien biete weiterhin solide Aussichten für australische Unternehmen, wobei China nach wie vor der wichtigste Einzelmarkt für Unternehmen sei. Aber auch die ASEAN-Region insgesamt sei vielversprechend, wie ein Bericht der führenden australischen Bank ANZ am Donnerstag bekannt gab.

Sydney in Australien

Der fünfte Jahresbericht „Opportunity Asia“ von ANZ  befragte über 1000 australische Entscheidungsträger aus verschiedenen Wirtschaftsbranchen und ergab, dass 70 Prozent der in Asien tätigen Unternehmen in der ASEAN-Region (Association of Southeast Asian Nations) tätig sind, verglichen mit 69 Prozent in China allein.

„In den letzten fünf Jahren war Asien im Vergleich zu den traditionellen Märkten der USA, Großbritanniens und der Europäischen Union weiterhin ein Motor des Wirtschaftswachstums", erklärte Isaac Rankin, Leiter für den Geschäftsbankenbereich bei ANZ.

„Überall in der ASEAN-Region unterstützen die zunehmende Verstädterung, das wachsende Einkommen und die steigenden Verbraucheranforderungen die sich ändernden Erwartungen in Bezug auf Infrastruktur, Energie und Bildung, was zu modernen Volkswirtschaften führt, die voller Chancen sind", heißt es in dem Bericht.

Die Umfrage von ANZ unter australischen Geschäftsführern ergab, dass 64 Prozent der derzeit in Asien tätigen Unternehmen damit rechnen, ihre Geschäftstätigkeit innerhalb der nächsten drei Jahre auszubauen, und dass 51 Prozent mit ihren Geschäftstätigkeiten in Asien eine höhere Gewinnspanne erzielen als mit denen in Australien. Und es scheint auch viel Raum für Neueinsteiger zu geben: 47 Prozent der Unternehmen erwirtschaften innerhalb von drei Jahren eine positive Rendite für ihre Investition in asiatische Aktivitäten.

Der Erfolg australischer Unternehmen in Asien ist jedoch alles andere als gesichert, und viele Unternehmen arbeiten hart daran, Hindernisse wie Sprache und Kultur zu überwinden, unter anderem durch die Anpassung an schnell wachsende E-Commerce-Märkte. Angesichts der Abkehr asiatischer Verbraucher von traditionellen stationären Geschäften ergab die Umfrage, dass mehr australische Einzelhändler als je zuvor Plattformen wie Alibaba, JD.com und WeChat nutzen, um sicherzustellen, dass die „australische Marke" auch in den kommenden Jahren relevant bleibt.