Nach jüngsten Spannungen

Außenminister Chinas und Indiens bemühen sich um Stabilität

12.08.2019

Nachdem es in Kaschmir zu einer Zunahme der Konflikte zwischen Indien und China gekommen war, bemühen sich beide Seiten um Entspannung. Der indische Außenminister hält sich derzeit zu einem dreitägigen Besuch in Beijing auf.



Der indische Botschafter in China, Vikram Misri (Mitte), und Teilnehmer des China-Indien-Austauschprogramms bei einem Empfang in der indischen Botschaft in Beijing, Foto: Li Jieyi, GT.

 

Seit einigen Tagen wachsen die Spannungen zwischen Indien und Pakistan. Der dreitägige Besuch eines indischen Spitzendiplomaten in China solle dazu beitragen, die Situation zu stabilisieren und weitere Konflikte durch Fehleinschätzungen oder irrationalen Entscheidungen zu vermeiden, teilten chinesische Beobachter am Sonntag mit.


Nach Berichten der indischen Nachrichtenagentur PTI traf Indiens Außenminister Subrahmanyam Jaishankar am Sonntag in Beijing ein. Er ist der erste indische Minister seit dem Amtsantritt Narendra Modis, der China besucht.

Der Besuch folgt auf den Schritt Indiens vom 5. August, den Sonderstatus des von Indien kontrollierten Kaschmirs aufzuheben und das mit China umstrittene Ladakh zum Unionsterritorium zu erklären.


Chinas Außenministerium kritisierte den Schritt als schädlich für Chinas territoriale Souveränität, inakzeptabel und nichtig. Auch Pakistan reagierte scharf. Das Land stufte die bilateralen Beziehungen mit Indien herab, schränkte den Handel ein und forderte Indien dazu auf, seinen Hochkommissar zurückzurufen.


Während der indische Minister nach China reist, werden beide Seiten ausreichend Gelegenheit haben, die bilaterale Angelegenheit zu erörtern. Indien wird seine Absichten und Sorgen offen vortragen, um Verständnis der chinesischen Seite zu erhalten, sagte Qian Feng, Forscher an der Tsinghua-Universität, der Global Times. Dabei werde China seinen Standpunkt bekräftigen, seine Unzufriedenheit und seine Ablehnung des indischen Vorgehens zum Ausdruck bringen und das einseitige Vorgehen bei territorialen Streitigkeiten kritisieren, sagte Qian.


Zhao Gancheng, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter am Shanghai Institute for International Studies, stellte fest, dass Indiens Schritt die positive Dynamik beeinträchtige und die Verhandlungen zwischen beiden Ländern störe. Indien habe kein Interesse daran, die Beziehungen beider Länder, die sich nach dem Grenzzwischenfall von 2017 wieder verbessert hatten, erneut zu verschlechtern, sagten Analysten.


Indiens plötzlicher und willkürlicher Schritt wecke jedoch Besorgnis darüber, wie weit die territorialen Ambitionen des Landes gehen würden. Wenn Indien seine unvernünftigen Ansprüche auf den mittleren und östlichen Teil der chinesisch-indischen Grenze ausweite und mit militärischen Aktionen provoziere, werde China mit starken Gegenmaßnahmen zurückschlagen, warnte Zhao.


Während des dreitägigen Besuchs wird Jaishankar gemeinsam mit dem chinesischen Außenminister Wang Xi das zweite Treffen des hochrangigen persönlichen Austauschmechanismus zwischen China und Indien leiten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chin,Indien,Kaschmir ,Außenminister