Schwankungen der Währung: Chinesen erwägen Urlaub im Ausland

12.08.2019

Da aufgrund des aktuell schwächeren Yuan die Preise in einigen beliebten Reiseländern für Chinesen gestiegen sind, könnte es sein, dass sie alternativ in andere Länder reisen. Andererseits seien viele Reisen schon vor langer Zeit gebucht worden, sodass sich lediglich der Konsum vor Ort reduzieren könnte.


Archivbild von VCG


Die jüngsten Schwankungen des Yuan würden aufgrund der robusten Entwicklung des Sektors möglicherweise keine nennenswerten Auswirkungen auf den Auslandstourismus des Landes haben, könnten sich jedoch auf die Entscheidungen der Menschen in Bezug auf einige Reiseziele in Übersee auswirken, so die Einschätzungen einiger Reisebüros.


Eine von Fliggy, Alibabas Reiseplattform, am Dienstag auf Sina Weibo veröffentlichte Preisliste zeigte, dass Orte wie Argentinien und Großbritannien aufgrund der vergleichsweise schwachen Währung zu Schnäppchenzielen gehören. Am 9. August fiel der Wechselkurs des Yuan zum ersten Mal seit Mai 2008 auf sieben US-Dollar. Laut der Liste ist Thailand - das mit Abstand beliebteste Reiseziel für chinesische Reisende - weniger beliebt geworden, da der thailändische Baht von Jahr zu Dienstag gegenüber dem Yuan um 9,81 Prozent zulegte. Aber der südafrikanische Rand und der argentinische Peso sind beide gegenüber dem Yuan deutlich gesunken, wobei der Rand im Jahresvergleich um 9,36 Prozent und der Wert des Pesos um 37,29 Prozent gefallen ist. Die Daten wurden am Dienstag vom chinesischen Devisenhandelssystem zur Verfügung gestellt.


Yang Jingsong, ein Forscher der China Tourism Academy, sagte, dass ausländische Reiseziele, deren Währungen eng mit dem US-Dollar verbunden sind, aufgrund der Wechselkursschwankungen weniger chinesische Touristen sehen könnten. Peng Liang, Chefforscher des Big-Data-Labors des Online-Reisebüros Ctrip für Tourismus, sagte jedoch, der allgemeine Wunsch nach Auslandsreisen werde durch die Schwankungen nicht beeinträchtigt, da das verfügbare Einkommen der Menschen dank des kontinuierlichen Wachstums der Volkswirtschaft stetig zunehme.

„Reisen ins Ausland sind für viele Familien in China zu einer regelmäßigen jährlichen Aktivität geworden", erklärte er. „Der Outbound-Tourismus erlebt aufgrund des steigenden Einkommens, des bequemen Transports und der Visaabwicklung sowie des Wunsches, das Leben zu genießen, einen kontinuierlichen Boom."


Der Outbound-Tourismus (damit sind Urlaube im Ausland gemeint) ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Laut einem Bericht der China Tourism Academy in diesem Monat haben chinesische Reisende im ersten Halbjahr 2019 rund 81,3 Millionen Übersee-Reisen unternommen, ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zou Qingling, Direktorin der Abteilung für Outbound-Tourismus bei Lvmama, einem Online-Reisebüro in Shanghai, sagte, dass es keine offensichtlichen Änderungen bei der Reservierung von Reisepaketen infolge von Änderungen des Yuan-Werts gegeben habe: „Das liegt daran, dass die Leute bereits etwa zwei Monate vor ihren Reisen die Reisepakete reservieren, insbesondere für Reisen nach Europa und in die USA", sagte sie. „Ich denke, der am stärksten betroffene Aspekt ist der Konsum in Übersee, da Reisende viel mehr Geld bezahlen müssen, um Produkte zu kaufen als zuvor." Die Änderungen könnten somit dazu beitragen, dass Reisende beim Einkauf im Ausland rationaler sind, „Gutscheine, Informationen zu Rabatten und Steuererstattungen sind jetzt Dinge, um die sich Reisende mehr kümmern", sagte Zou.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chinesen,Urlaub,Währung,Reise,Ausland,US-Dollar,RMB