Handelskonflikt

Vergeltung für jüngste US-Zollerhebungen gefordert

16.08.2019

China werde erforderliche Gegenmaßnahmen gegen den Plan der US-Regierung, eine weitere zehnprozentige Zollerhebung auf chinesische Güter im Wert von 300 Millionen US-Dollar in Kraft zu setzen, ergreifen müssen. Dies geht aus einer Erklärung der Zollkommission des Staatsrates vom Donnerstag hervor.



Washingtons Plan verstoße eklatant gegen den Konsens, den die beiden Staatsführer bei vorangegangenen Begegnungen erzielt hätten, und führe ab vom rechten Pfad der Löasung von Problemen durch Verhandlungen.


Wang Wen, Chefökonom der China Export and Credit Insurance Corp., bezeichnet die neuen Zölle als "unverantwortlich" und vollkommen unvereinbar mit dem Ziel, zu einer Einigung zu gegenseitigem Nutzen zu gelangen.


Zudem zeige der Plan einer neuerlichen Zollerhebung, dass Washington blind gegenüber den enormen Fortschritten sei, die beide Länder bei der Entwicklung ihrer Handels- und Wirtschaftsbeziehungen gemacht hätten.


Die USA haben die Androhung neuer Zölle kurz nach der zwölften Runde der hochrangigen Handelsgespräche vom Juli gemacht. Sollte der Plan umgesetzt werden, würden in Zukunft auf nahezu alle Importgüter aus China Zoll erhoben.


Am Dienstag sagte das Büro des US-Handelsbeauftragten, dass es die zehnprozentige Zollerhebung auf bestimmte chinesische Produkte, darunter Laptops und Mobiltelefone, bis 15. Dezember aussetzen werde.


Yang Weiyong, Professor der Volkswirtschaft an der University of International Business and Economics in Beijing, sagte, dass diese Aussetzung der Zollerhebung eher aus eigennützigen Motive geschehe, weil dadurch ausreichend Zeit für Konsumenten und Handelsunternehmen geschaffen werde, um sich auf anderen Märkten nach Ersatz für diese Handelsgüter umzusehen.


"Außerdem hat diese Verschiebung mit der Weihnachtszeit zu tun, die für die amerikanische Wirtschaft natürlich Hochsaison ist. Die Regierung versucht, die Auswirkungen der Zollerhebung auf das Weihnachtsgeschäft zu mildern," sagt Yang. Aber eine bloße Verschiebung der Zollerhebung bedeute keineswegs, dass die USA ernsthaft an einer Fortsetzung der Handelsgespräche interessiert seien, so Yang.


Nach einem Bericht von Reuters betreffe die Verschiebung ungefähr die Hälfte der Waren im Wert von 300 Mrd. US-Dollar, die noch auf der Liste stehen. Reuters zitiert das amerikanische Amt für Statistik, das den Wert der Waren, auf die ab 15. Dezember Zoll erhoben werden soll, im letzten Jahr mit rund 156 Milliarden US-Dollar angab.


Sun Lipeng, Forscher am China Institutes of Contemporary International Relations, meint, dass die USA nicht immun sein würden gegenüber den Auswirkungen ihres eigenen aggressiven Verhaltens in Handelsfragen. Washingtons neue Zölle würden weiterhin die amerikanischen Verbraucher belasten, die Investionsbereitschaft der Unternehmen dämpfen und die US-Wirtschaft belasten, so Sun.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China, US, Vergeltung, Zoll