BIP-Wachstum in China

Küstenprovinzen verzeichnen ein robustes Halbjahreswachstum

20.08.2019

Die Küstenprovinzen in Ost- und Südchina verzeichneten im ersten Halbjahr trotz zunehmender Handelsspannungen ein robustes Wirtschaftswachstum, so das Staatliche Amt für Statistik.


 


Die Bruttoinlandsprodukte (BIP) der Provinzen Zhejiang, Jiangsu und Guangdong wuchsen in den ersten sechs Monaten um 7,1 Prozent, 6,5 Prozent beziehungsweise 6,5 Prozent und übertrafen damit laut Statistikamt jeweils den nationalen Durchschnittswert von 6,3 Prozent.


Guangdong erzielte im ersten Halbjahr ein Rekord-BIP von 5,05 Billionen Yuan (716,7 Milliarden US-Dollar) und lag damit an erster Stelle unter allen Provinzen, gefolgt von Jiangsu mit 4,86 Billionen Yuan (688 Milliarden US-Dollar).

 

Es war ein Meilenstein für das BIP von Guangdong, im ersten Halbjahr über fünf Billionen Yuan zu erreichen. Dies zeige, dass das entwickelte Produktionscluster und die Pilotrolle bei Reformen und der Öffnung zu einer erheblichen wirtschaftlichen Dynamik beigetragen hätten, die dabei half, externen Risiken zu trotzen, erklärte Liu Chunsheng, Professor für internationalen Handel an der Central University of Finance and Economics.

 

Yang Weiyong, außerordentlicher Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität für internationale Wirtschaft in Beijing, sagte: „Das stetige Wachstum der Küstenprovinzen im Gegenwind der Handelsspannungen zeigt die beträchtliche wirtschaftliche Stärke dieser Regionen." Yang sagte auch, dass sich das Wachstum in den zentralen und westlichen Provinzen ebenfalls beschleunigt hätte, wodurch sie den Rückstand zu den östlichen Regionen im ersten Halbjahr etwas verringern konnten, was möglicherweise auf eine bessere Nutzung lokaler Ressourcen und beschleunigte Infrastrukturinvestitionen zur Beseitigung von Schwachstellen zurückzuführen sei.

 

In Südwestchina verzeichneten die Provinzen Yunnan und Guizhou sowie die autonome Region Tibet in den ersten sechs Monaten ein BIP-Wachstum von mindestens neun Prozent. Im gleichen Zeitraum wuchs auch das BIP der Provinzen Henan, Hubei und Hunan in Zentralchina schneller als der 6,3-prozentige Landesdurchschnitt.

 

Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte sagte Yang, dass die zentralchinesischen Provinzen weiterhin ein relativ robustes Wachstum verzeichnen dürften, um die Infrastrukturinvestitionen voranzutreiben. Er forderte jedoch die politischen Entscheidungsträger auf, mit einer möglichen Verlangsamung in den östlichen Regionen umzugehen, da sich die externen Unsicherheiten verschärfen würden.

 

Liu sagte, die Notwendigkeit für lokale Regierungen in Nordostchina bestehe darin, neue Wachstumsmotoren auf der Grundlage lokaler Ressourcen zu fördern und das Geschäftsumfeld durch eine Vertiefung marktorientierter Reformen zu verbessern.

 

In der Zeit von Januar bis Juni blieben die Provinzen Jilin und Heilongjiang bei der wirtschaftlichen Expansion hinter allen anderen Provinzen zurück: ihr BIP wuchs gegenüber dem Vorjahr jeweils lediglich um zwei Prozent beziehungsweise 4,3 Prozent.

 

Die lokalen Regierungen in Nordostchina können aus den Entwicklungspraktiken der Provinz Guizhou lernen, die sich in den letzten Jahren der Entwicklung von Big Data und Tourismus zugewandt hat, um das Wachstum zu fördern. Dadurch habe Guizhou im ersten Halbjahr ein BIP-Wachstum von neun Prozent erreicht, sagte Liu. Die dortige Provinzregierung hat beschlossen, Big-Data-Anwendungen und deren Integration mit anderen Branchen in der zweiten Jahreshälfte weiter voranzutreiben, um die aufkeimende Dynamik des Tourismus aufrechtzuerhalten. Sie verpflichtete sich außerdem, die Bemühungen zur Unterstützung privater Unternehmen und zur Verbesserung des Infrastrukturnetzes zu verstärken.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: BIP,Wirtschaftsentwicklung,Handelsspannungen,Küstenprovinz