Kontensperrungen von Twitter und Facebook stoßen auf Kritik

21.08.2019

Facebook und Twitter haben unlängst zahlreiche Konten von Nutzern gesperrt, die sich kritisch mit den Protesten in Hongkong auseinandergesetzt haben. In China sind viele der Ansicht, dass die Unternehmen damit gegen ihre eigenen Grundsätze verstoßen.


Ein Screenshot von Twitter

 

Facebook und Twitter haben zahlreiche Konten gelöscht, die auf dem chinesischen Festland registriert waren. Dies hat scharfe Kritik unter Nutzern ausgelöst. Der Schritt sei der letzte Beweis dafür, wie anfällig diese Plattformen für die westlichen Vorurteile gegenüber China seien, kritisierten chinesische Nutzer den Schritt. Analysten kommentierten, diese Plattformen sollten ihre Grundsätze nach freier Meinungsäußerung ernst nehmen, anstatt der westlichen Doppelmoral zum Opfer zu fallen.


Twitter sperrte am Montag 936 Konten mit der Begründung, diese hätten absichtlich und gezielt versucht, politische Zwietracht in Hongkong zu säen und die Legitimität der politischen Positionen von Demonstranten zu untergraben.


Die Plattform behauptete, es handele sich um eine „koordinierte, staatlich unterstützte Operation“. Facebook entfernte außerdem sieben Seiten, drei Gruppen und fünf Konten basierend auf einem von Twitter geteilten Hinweis.


Facebook behauptete, die Personen, die hinter den Konten stehen, seien mit der chinesischen Regierung verbunden. Accountinhaber, die von derGlobal Timeserreicht wurden, betonten jedoch, dass ihre Handlungen nichts mit einer Regierung oder Behörde zu tun hätten. Sie fühlten sich jedoch verpflichtet, sich zu äußern, wenn Information über ihr Heimatland weit von den Tatsachen entfernt seien.


„Die Informationen und Berichte über die Proteste in Hongkong sind äußerst einseitig und wir sollten Lügen widerlegen und die richtige Stimme erheben“, sagte ein Veranstalter desDiba-Online-Forumsam Dienstag derGlobal Times.


Einem Appell vonDibafolgend prangerten Tausende Internetnutzer radikale Gewalt an und brachten ihre Unterstützung für die Hongkonger Polizei zum Ausdruck. Danach konnte mehr als die Hälfte der Organisatoren von Diba nicht mehr auf ihre persönlichen Facebook-Konten zugreifen, ohne ein Bild ihres Personalausweises hochladen zu müssen.


„Es ist eine Schande, dass westliche Medien die Stimmen, bei denen es sich um rein öffentliche Meinungen handelt, als staatlich unterstützt bezeichnen“, sagte der Veranstalter, der um Anonymität bat. „Wir sind enttäuscht, aber wir werden nicht aufgeben, das Wort zu ergreifen“, fügte er hinzu.


Auf Twitter wurden Posts aufgelistet, die zur Schließung der Konten führten, darunter Informationen aus registrierten Medien wie der in Hongkong ansässigenSing Tao Dailyund Briefe von Einwohnern Hongkongs, in denen die Beendigung gewaltsamer Proteste gefordert wurde.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kontensperrungen,Twitter,Facebook,Hongkong,Propaganda