Chinesische Importe

Amerikanische Unternehmen fordern von Trump Verzicht auf Zölle

30.08.2019

Mehr als 200 US-amerikanische Schuhfirmen forderten am Mittwoch Präsident Donald Trump auf, die am 1. September in Kraft tretenden Zölle zu streichen, während eine Koalition von mehr als 160 US-amerikanischen Wirtschaftsverbänden ihn aufforderte, alle Zollerhöhungen für chinesische Waren aufzuschieben.



In einem Brief an Trump sagten die Schuhhersteller, die Zölle würden die Mehrheit aller Schuhprodukte aus China treffen und seien „versteckte Steuern", die die Verbraucherpreise erhöhen würden.
In dem Schreiben heißt es, der ab dem 1. September erhobene Zoll von 15 Prozent komme zu den Zöllen hinzu, die im Durchschnitt bereits 11 Prozent betragen und bei einigen Schuhen sogar 67 Prozent erreichen.
„Dieser zusätzliche Zoll in Höhe von 15 Prozent wird den US-amerikanischen Schuhkonsumenten jedes Jahr weitere 4 Milliarden US-Dollar kosten", heißt es in dem Schreiben, in dem eine Schätzung der Handelsgruppe Footwear Distributors and Retailers of America (FDRA) zitiert wurde, die den Brief auch durch Unternehmen wie Adidas oder Foot Locker unterzeichnete.
In einem separaten Brief an Trump am Mittwoch forderte ihn Americans for Free Trade, eine Koalition von mehr als 160 Unternehmensverbänden, auf, alle Zollerhöhungen für chinesische Waren aufzuschieben, und verwies auf Bedenken hinsichtlich Kostensteigerungen für US-amerikanische Hersteller und Landwirte. Die Koalition besteht aus der National Retail Federation, der Consumer Technology Association, der Association of Equipment Manufacturers, der Toy Association und dem American Petroleum Institute.
Die Gruppe verstand zwar Trumps „Frustration mit China", sagte aber gleichzeitig, solche Zölle würden Arbeitern und Verbrauchern schaden und sich nachteilig auf die amerikanische Wirtschaft auswirken.
„Unternehmen zu befehlen, China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, zu verlassen, ist keine Lösung und unrealistisch", heißt es in dem Brief. „Da viele unserer industriellen Vorprodukte immer noch aus China stammen, ist dieser Zoll eine Extrasteuer für US-amerikanische Hersteller und US-amerikanische Landwirte, deren Kosten jetzt steigen werden.“
Ebenfalls am Mittwoch berichtete Reuters, dass Apple, das ab dem 1. September mit einem Zoll für in China hergestellte Smartwatches und drahtlose Kopfhörer und ab dem 15. Dezember für seinen Bestseller - das iPhone - konfrontiert ist, trotz der Nutzung von Fabriken in Indien und Brasilien weiterhin von Fabriken in China abhängig sei.

Laut Reuters nutzt Apple nur diese Fabriken, um die Inlandsnachfrage zu befriedigen, während seine Vertragsfabriken in China mehr Standorte als im Ausland haben, um zum Teil zusätzliche Produkte wie Uhren, intelligente Lautsprecher und drahtlose Kopfhörer herzustellen.

Von den Lieferanten von Apple, die Chips, Glas, Kabel und mehr herstellen, befanden sich 2015 44,9 Prozent in China. Laut Reuters stieg diese bis 2019 sogar auf 47,6 Prozent.

Die USA sind am Mittwoch einen Schritt näher gekommen, um 300 Milliarden US-Dollar an chinesischen Importen, darunter viele dieser Konsumgüter, um weitere 5 Prozent zu erhöhen. Das Büro des Handelsvertreters (USTR) teilte am Mittwoch in einer offiziellen Mitteilung mit, dass die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde am 1. September damit beginnen werde, einen 15-Prozent-Zoll für einen Teil einer Liste zu erheben, die Importe aus China im Wert von mehr als 125 Milliarden US-Dollar enthält, darunter Smartwatches, Bluetooth-Kopfhörer, Flachbildfernseher und Schuhe.

Ab dem 15. Dezember wird ein 15-Prozent-Zoll auf den Rest der Liste erhoben, die Mobiltelefone, Laptops, Spielzeug und Kleidung umfasst, teilte die Agentur in einer Mitteilung mit, die am Freitag im US-Bundesregister veröffentlicht wird.

Da der 1. September ein Sonntag ist und der Montag, der 2. September, in den USA der Tag der Arbeit ist, sagte die USTR, dass die Ankündigung vor dem Wochenende erfolgen müsse.

Zuvor hatte die Trump-Regierung geplant, auf die 300 Milliarden US-Dollar Importe einen niedrigeren Zoll von 10 Prozent zu erheben, der nahezu die gesamten verbleibenden US-Importe aus China darstellt, die noch nicht mit US-Zöllen belastet waren. Aber Trump kündigte die Erhöhung am 23. August auf Twitter an, als Reaktion auf Chinas Entscheidung, Vergeltungszölle zwischen 5 und 10 Prozent auf amerikanische Produkte im Wert von 75 Milliarden US-Dollar, darunter Sojabohnen, Schweinefleisch und erstmals Rohöl, zu erheben. China setzte auch den Strafzoll von 25 Prozent für die Einfuhr von in den USA hergestellten Autos und Autoteilen wieder ein und erhöhte den Gesamtzoll für diesen Sektor auf 40 Prozent.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: US-Zölle,chinesische Importe,USA,Handel