Sonderverwaltungsregion

Hongkong hat ein weiteres Wochenende der Gewalt hinter sich

02.09.2019

Am vergangenen Wochenende hat die Gewalt in Hongkong einen neuen Höhepunkt erreicht, nachdem Demonstranten die Verbindungen zum Flughafen blockiert hatten. Touristen und Besucher der Stadt reagierten mit wachsender Beunruhigung über das Chaos.

  

Reisende passieren Straßensperren auf dem Weg zum Internationalen Flughafen von Hongkong, nachdem Demonstranten den öffentlichen Verkehr ins Stadtzentrum lahmgelegt hatten, Foto: Xinhua.


Hongkong hat am Sonntag einen weiteren Tag des Chaos und der Gewalt erlebt. Demonstranten unterbrachen trotz einer gerichtlichen Verfügung die Verkehrsverbindungen zum Flughafen. Die Züge standen still und auch die Straßen in der Nähe waren blockiert. Hongkong befindet sich nun schon das dreizehnte Wochenende in Folge in einer Krise aufgrund der Auseinandersetzung über das Auslieferungsgesetz.

 

Viele Menschen steckten stundenlang in ihren Fahrzeugen fest. Reisende verließen die Busse und machten sich zu Fuß auf den Weg zum Flughafen. Bereits vor zwei Wochen hatten Randalierer Tausende Flugausfälle verursacht, weil sie in der Abflughalle randalierten. Das Oberste Gericht der Sonderverwaltungsregion hatte das Demonstrationsverbot vor dem Flughafen am 23. August verlängert, um eine Behinderung des Flugverkehrs zu vermeiden.


In Tung Chung, einem Stadtteil in der Nähe des Flughafens, zerstörten Randalierer Einrichtungen, schlugen Fenster ein und besprühten Nahverkehrszüge mit Graffiti. Infolgedessen wurde der Bahnhof geschlossen und die Tung Chung-Linie, die das Geschäftszentrum Central mit dem Wohngebiet Lantau Island und dem Hochgeschwindigkeitsbahnhof in West Kowloon und Hongkong Disneyland verbindet, musste den Betrieb einstellen. Dies alles geschah nach einer chaotischen Nacht der Kämpfe zwischen Polizisten und maskierten Randalierern am Samstag.

63 Personen wurden am Samstagabend an den Stationen Prince Edward und Mong Kok verhaftet, zwei der am stärksten frequentierten Haltestellen in Kowloon. Die Polizei wirft ihnen Vandalismus und Angriffe auf Passagiere vor. Die Verhaftungen wurden mit dem Verdacht auf Besitz von Waffen und Sprengstoff begründet, gab der leitende Polizeibeamte Tsui Suk-yee von der Regionalabteilung Kowloon West bei einer Pressekonferenz am Sonntag bekannt.

Bei den Festgenommenen fand die Polizei Benzinbomben, Laserpointer, Schleudern und Stahlkugeln. Auch bei einem Dreizehnjährigen wurden zwei Benzinbomben und ein Feuerzeug gefunden. Die Verhaftungen erfolgten nach Berichten über heftige Zusammenstöße zwischen zwei Passagiergruppen, sagte Tsui.

Elf weitere Personen wurden in Causeway Bay und Sai Wan wegen des Verdachts festgenommen, Angriffswaffen mitgeführt zu haben. Am Samstag wurden mindestens 31 Verletzte in Krankenhäuser gebracht. Bis Sonntagmorgen waren noch fünf in ernstem Zustand.

Bei früheren Protesten am Samstag auf Hongkong Island versuchte die Polizei, die Randalierer mit Wasserwerfern und Tränengas zu zerstreuen. Diese bewarfen die Polizei mit Benzinbomben und Ziegelsteinen.

Die Regierung der Sonderverwaltungsregion Hongkong und die Polizei der Stadt verurteilten die beispiellose Gewalt. Der Chefsekretär für Verwaltung in Hongkong, Matthew Cheung Kin-chung, sagte am Sonntag, die oberste Priorität bestehe darin, die Gewalt zu stoppen und den Frieden wiederherzustellen.

Die Regierung der Sonderverwaltungszone unterstütze die Polizei uneingeschränkt bei der strikten Durchsetzung des Gesetzes und der Verfolgung von Straftätern, so Cheung. Die Gewalt untergrabe ernsthaft das Gesetz und die öffentliche Ordnung unter rücksichtsloser Missachtung der öffentlichen Sicherheit. Die Regierung richte derzeit eine Plattform für den Dialog mit der Öffentlichkeit ein, um die Pattsituation zu lösen und Hongkong wieder auf Kurs zu bringen, sagte Cheung. Er forderte alle Teile der Gemeinschaft auf, mit der Regierung zusammenzuarbeiten, damit die tief verwurzelten Probleme gelöst werden könnten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Sonderverwaltungsregion,Hongkong,Gewalt