Türkei will mehr chinesische Urlauber anziehen

24.09.2019

Die Türkei hat angekündigt, verstärkte Maßnahmen ergreifen zu wollen, um mehr Touristen aus China anzuziehen. Laut dem türkischen Tourismusminister sollen unter anderem „Chinatowns“ eingerichtet werden, in denen chinesisches Essen angeboten wird und die Verwendung chinesischer Zahlungssysteme möglich ist.




Die Bemühungen umfassen auch die Aufstellung von Schildern in chinesischer Sprache, die Eröffnung weiterer chinesischer Restaurants mit mehrsprachigen Menüs sowie die Erhöhung der Zahl chinesischsprachiger Reiseleiter, so der zuständige Minister Mehmet Nuri Ersoy kürzlich.

„Wir werden in Kürze eine Reihe von Maßnahmen ergreifen. China ist einer der wichtigsten Akteure im Tourismus und das Land, das die meisten Touristen in die ganze Welt entsendet. Mit unseren Bemühungen wollen wir den Urlaub chinesischer Besucher in der Türkei reibungsloser gestalten“, betonte er.

Die „Chinatowns“, in denen chinesische Besucher chinesisches Essen essen, mit Kellnern auf Chinesisch sprechen und in chinesischer Währung bezahlen können, seien Teil eines neuen Tourismus-Masterplans, der sehr bald bekannt gegeben werde.

Außerdem gab der Minister an, dass im Jahr 2018 rund 450.000 chinesische Touristen die Türkei besucht hätten und diese Zahl in diesem Jahr voraussichtlich auf rund 650.000 steigen werde.

„Wir wollen mit den neuen Maßnahmen bis 2023 rund 2 Millionen chinesische Besucher anziehen“, erklärte der Minister. Neben chinesischen Reisenden, freue sich die türkische Regierung auch darauf, mehr Touristen aus anderen Teilen Asiens zu begrüßen.

Während Tourismusfachleute die Initiative des Ministeriums begrüßten, die laut eigenen Angaben ein „Muss“ sei, wiesen sie auch auf die Verspätung des Schritts hin.

„Vor der Quantität müssen wir sicherstellen, dass sich chinesische Besucher, die ein anderes Reiseprofil als westliche Touristen haben, in der Türkei zu Hause fühlen und ihnen daher einen qualitativ hochwertigen Urlaub bieten“, sagte Irfan Karsli, Leiter des Reisebüros Ligarba Turizm gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua.

Karsli, der seit 1997 aktiv auf dem chinesischen Markt tätig ist und auch den chinesischen Kulturverein in Istanbul gegründet hat, unterstrich die dringende Notwendigkeit „effektiverer“ chinesischsprachiger Reiseführer.

„Gegenwärtig gibt es etwas mehr als hundert aktive Reiseführer in der Türkei, die Chinesisch sprechen. Das reicht bei weitem nicht aus für die von den Behörden vorgesehene Anzahl chinesischer Reisender. Kommunikation mit chinesischen Urlaubern ist unerlässlich, sonst ist die Tour bedeutungslos“, so Karsli.

Außerdem betonte er: „Hotels sollten mehr chinesisches Essen auf ihren Menüs anbieten, wenn wir mehr chinesische Touristen anziehen wollen. Sie können ihnen nicht den ganzen Tag Kebabs anbieten“. 

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Quelle: People.cn

Schlagworte: Türkei,Tourist,Chinatowns