Die Gewinne großer chinesischer Industrieunternehmen gingen in den ersten acht Monaten des Jahres zurück, was dazu führte, dass weitere Unterstützung für Sektoren gefordert wurde, die von weniger Aufträgen und niedrigeren Preisen betroffen waren.

Ein Techniker arbeitet an der Produktionslinie eines Maschinenherstellers im Landkreis Luannan in der Provinz Hebei.

Gleichzeitig zeigten einige Schlüsselindustrien und High-End-Sektoren im Zeitraum Januar bis August Anzeichen für eine Erholung der Rentabilität. Das Staatliche Statistikamt (NBS) teilte am Freitag mit, dass die Gewinne der großen Industrieunternehmen in den ersten acht Monaten im Jahresvergleich um 1,7 Prozent auf 4,02 Billionen Yuan (516 Milliarden Euro) gesunken seien, ein ähnlicher Rückgang im Vergleich zum Zeitraum Januar bis Juli. Insbesondere die Gewinne von Industrieunternehmen mit einer bestimmten Größe gingen im August gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent zurück, verglichen mit einem Anstieg von 2,6 Prozent im Juli.

Zhu Hong, ein führender Statistiker beim NBS, sagte, der Rückgang der Industriegewinne im August sei hauptsächlich auf die Verlangsamung der Industrieproduktion und -verkäufe, sinkende Erzeugerpreise, den schweren Taifun, der die Küste Chinas heimgesucht hat, und andere ungünstige Faktoren zurückzuführen.

Von den 41 untersuchten Branchen verzeichneten 28 Sektoren in den ersten acht Monaten eine Steigerung des Gesamtgewinns gegenüber dem Vorjahr, während 13 Sektoren einen Gewinnrückgang verzeichneten. Laut Zhu haben einige wichtige Branchen und High-End-Sektoren im Zeitraum Januar bis August von einer Erholung der Gewinne profitiert, darunter die Automobilindustrie, der Elektronik-, der Nichteisenmetall-, der Anlagenbau-Sektor, die High-Tech-Fertigung und aufstrebende Sektoren. Der Nichteisenmetallsektor verzeichnete in den ersten acht Monaten ein Gewinnwachstum von 9,7 Prozent, 3,7 Prozentpunkte mehr als in den ersten sieben Monaten.

NBS-Daten zeigten, dass die High-Tech-Fertigung und aufstrebende Sektoren von Januar bis August ein Gewinnwachstum von 2,8 Prozent bzw. 3 Prozent verzeichneten, 1,6 Prozentpunkte bzw. 0,5 Prozentpunkte mehr als in den ersten sieben Monaten. Im Automobilbau habe sich der Rückgang des Gewinns um 4,2 Prozentpunkte verringert, so Zhu.

Tang Jianwei, leitender Forscher am Financial Research Center der Bank of Communications, führte den Gewinnrückgang auf die schwache Produktionstätigkeit und den zunehmenden Abwärtsdruck zurück. „Da der Erzeugerpreisindex im August zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen ist, ist ein deutlicher Anstieg der Industriegewinne kaum zu erkennen“, sagte Tang. „Infolgedessen wird die antizyklische Anpassung sowohl in der Fiskal- als auch in der Geldpolitik weiterhin im Vordergrund stehen. Erstens sollte die Fiskalpolitik gestärkt und die Politik zur Senkung von Steuern und Gebühren weiter umgesetzt werden, sodass die Belastung der Unternehmen verringert wird. Zweitens sind weitere Anstrengungen erforderlich, um Schwierigkeiten beim Zugang zu erschwinglichen Finanzmitteln zu lindern und so die Finanzierungskosten für die Realwirtschaft erheblich zu senken.“ 

Tang fügte hinzu, dass für die Sicherstellung einer gründlicheren Umsetzung der Politik der Steuer- und Gebührenreduzierung die Regierung die Unterstützung für Unternehmen, die mehr Arbeitsplätze schaffen und sich auf Innovation konzentrieren, wie zum Beispiel kleine Unternehmen, verstärken müsse. In den ersten acht Monaten stiegen die Gewinne privater Unternehmen und kleiner Firmen um 6,5 Prozent bzw. 10,3 Prozent, teilte das NBS mit.