Zentralbank

China untersucht Verschuldung inländischer Haushalte

02.10.2019

Die chinesische Zentralbank wird ab Oktober eine landesweite Untersuchung der Verschuldung inländischer chinesischer Haushalte durchführen. Damit will sie künftig die Verschuldungsquote der inländischen Haushalte genau vorhersagen und makroökonomische Entscheidungen besser formulieren können.


Andere Projekte beinhalten die Analyse der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der chinesischen Haushalte und die Untersuchung ihrer Zahlungsfähigkeit, gab die Niederlassung Tianjin der People's Bank of China am Dienstag bekannt.


Die Umfrage der Zentralbank zu den Haushaltsbilanzen sei eine Umfrage mit Forschungscharakter, sagte Liu Xuezhi, Finanzmarktanalyst bei der Bank of Communications, am Sonntag.


Laut einem Beitrag auf der Regierungswebsite von Changzhou, in der ostchinesischen Provinz Jiangsu, wird die Umfrage 30 Provinzen, autonome Regionen und Gemeinden umfassen und sich an städtische Haushalte in Verwaltungsgebieten oberhalb der Kreisebene richten. Bis zu 2.100 der 56 Millionen Einwohner in der Provinz Jiangsu werden an der Umfrage teilnehmen, hieß es.


Die Untersuchung der Haushaltsbilanzen durch die Zentralbank ziele darauf ab, die Gesamtverschuldungssituation und -struktur der Haushalte sowie die betroffene Konsumkapazität zu klären, sagte Lian Ping, Chefökonom der Bank of Communications, am Sonntag der Global Times.


Die Umfrage wird in den lokalen Bankfilialen durchgeführt und die Teilnehmer werden nach ihren Einnahmen, Ausgaben, Finanzanlagen, Hypothekendarlehen und anderen Schulden befragt, hieß es.


Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Erhebungsdaten direkt an das Ermittlungssystem für Schulden und Verbindlichkeiten der Haushalte übermittelt und im Informationszentrum der Provinzregierung gespeichert werden, so dass die Datensicherheit vollständig gewährleistet werden kann.


In den vergangenen Jahren sei die Verschuldungsquote verschiedener Behörden gestiegen. Die Überwachung der Bilanzen könne die Ursachen dafür überprüfen. Dies werde finanzielle Risiken effektiv verhindern, sagten Analysten.


Die Umfrage erfolgte nach einer steigenden Schuldenquote der chinesischen Haushalte im vergangenen Jahr. Ende des Jahres 2017 betrug der Schuldenstand des chinesischen Haushaltssektors 40,5 Billionen Yuan (5,20 Billionen Euro), ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 21,4 Prozent und das 7,1-fache gegenüber dem Jahr 2008, wie ein aktueller Bericht der Zentralbank ergab.


Analysten zufolge gehören Wohnungsbaudarlehen zu den mittel- und langfristigen Schulden.


„Nach der Untersuchung kann die Zentralbank von der Realität ausgehen und einige gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Geldmenge und -struktur in der zukünftigen Geldpolitik anzupassen“, sagte Lian.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Zentralbank,Untersuchung,Verschuldung,Haushalte