Tech-Sektor könnte Chinas Aktien auf Kurs halten

08.10.2019

Technologieaktien könnten dazu beitragen, dass chinesische Aktien im vierten Quartal stärker unter den globalen Finanzaktiva hervorstechen. Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Handelskonflikt zwischen China und den USA könnten jedoch potenzielle Aufwärtstrends erschweren, so Analysten.



„Wir sind weiterhin der Ansicht, dass Aktien aus aufstrebenden Ländern im Allgemeinen relativ attraktive Anlagen sind und dass die führenden Aktien aus aufstrebenden Ländern chinesische Aktien sein werden“, sagte Daniel Gerard, Senior-Multi-Asset-Stratege bei State Street Global Markets, einem amerikanischen Marktforschungs- und Handelsunternehmen für globale Anlagen.


„Wir erwarten ein positives viertes Quartal für Chinas A-Aktien, jedoch mit einer Einschränkung“, sagte Gerard. Seine Prognose basiert auf weiteren Konjunkturimpulsen der Regierung, Fortschritten bei der Lösung der chinesisch-amerikanischen Zollkonflikte und der koordinierten Liquiditätsunterstützung der globalen Zentralbanken, die eine mögliche Verlangsamung abfedern könnte.


Die Einschränkung dieser Prognose sei hauptsächlich auf mögliche Wendungen bei der Lösung des Handelskonflikts zurückzuführen, sagte er. Technologiefirmen könnten angesichts der langfristig starken Aussichten des Sektors und der wirtschaftlichen Belebung Chinas eine Outperformance unter den A-Aktien erzielen, sagte Gerard.

Kurzfristige Abwärtsrisiken im Sektor aufgrund von amerikanischen Zöllen und einem langsameren globalen Wachstum sollten jedoch im Auge behalten werden, fügte er hinzu. Die Bewertungen von Technologieaktien im Zusammenhang mit 5G-Infrastruktur und Unterhaltungselektronik seien angesichts des absehbaren Gewinnwachstums der beiden Sektoren in den nächsten zwei Jahren immer noch angemessen, sagte ein in Beijing ansässiger Portfoliomanager, der nicht genannt werden wollte.


Für den Rest des Jahres sei eine weitere Lockerung der Geldpolitik zu erwarten, die den Appetit auf höhere Risiken steigern und wachstumsstarken Technologiefirmen zu gute kommen werde. Das Zeitfenster für zusätzliche Engagements in den beiden Sektoren sollte sich öffnen, falls der Markt nach unten korrigiert.


Von Juli bis September stieg der ChiNext mit Sitz in Shenzhen, der von innovativen und wachstumsstarken Unternehmen geprägt ist, um 7,68 Prozent auf 1.627,55 Punkte, wobei Subindizes wie die Sektoren Halbleiter und Elektronik um 20 Prozent bzw. 16 Prozent anstiegen, verbreitete der Finanzinformationsanbieter Wind Info. Der Referenzindex Shanghai Composite Index fiel im gleichen Zeitraum um 2,47 Prozent auf 2.905,19 Punkte.

 

Der Marktrückgang Ende September spiegelte zum Teil die leichte Enttäuschung über vorsichtige Lockerungsmaßnahmen der chinesischen Zentralbank und der Anleger wider, die ihr Engagement vor dem Nationalfeiertag reduzierten, sagte Wendy Liu, Leiterin in der Abteilung China Strategy bei UBS Investment Research.


Mit Blick auf das vierte Quartal sind die Anleger zuversichtlich, dass der neue Referenzzinssatz für die Kreditvergabe weiter sinken wird, was dazu beitragen dürfte, die Margen zu reparieren und möglicherweise die Bewertungen einiger Aktien wiederherzustellen, sagte Liu.


Wenn die Märkte am Dienstag wieder öffnen, werden sich die Anleger über die Feiertage mit Schwankungen an den ausländischen Aktienmärkten auseinandersetzen und auf Fortschritte bei den bevorstehenden chinesisch-amerikanischen Handelsgesprächen und den Ergebnissen des dritten Quartals warten.


Die jüngsten Schwankungen in Übersee dürften sich nicht wesentlich auf die A-Aktien auswirken, da der Rückgang der US-Aktien begrenzt war, sagte Ricky Zhong, Fondsmanager bei iMeigu Capital Management.
Amerikanische Aktien gaben in den ersten beiden Handelstagen im Oktober aufgrund von Rezessionsängsten und Handelsspannungen zwischen den USA und der Europäischen Union nach. Der Markt erholte sich später und der S&P 500 verlor zum Wochenende um 0,33 Prozent auf 2.952,01 Punkte.

Vizeministerpräsident Liu He wird die chinesische Delegation nach Angaben des Handelsministeriums in der Woche nach dem Nationalfeiertag zur 13. Runde der hochrangigen Wirtschafts- und Handelskonsultationen zwischen China und den USA nach Washington führen.


Vor der Wiederaufnahme der Handelsgespräche erwog die amerikanische Regierung nach Angaben von Bloomberg Beschränkungen der Portfolioinvestitionen in chinesische Aktien. Der Handelsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, sagte CNBC am 30. September, dass mehr als die Hälfte des Berichts „sehr ungenau oder einfach nur falsch“ sei.


Solche Beschränkungen könnten kurzfristig die Stimmung der Anleger in A-Aktien belasten, dürften aber angesichts der begrenzten amerikanischen Bestände an A-Aktien-Vermögenswerten keine größeren Störungen verursachen, sagte Dong Dengxin, Direktor am Institut für Finanzen und Wertpapiere der Wuhan University of Science and Technology.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Börsen