Hongkonger Polizei will tausend pensionierte Polizeibeamte rekrutieren

30.10.2019

In Hongkong kam es am Wochenende erneut zu Unruhen, nachdem gewalttätige Demonstranten sich am Sonntag illegal versammelt hatten. Sie trugen verbotenerweise Gesichtsmasken, griffen die Polizei mit harten Gegenständen an, lähmten den Verkehr und legten an mehreren Orten in der Stadt Feuer.

Nach wiederholten Warnungen an die Randalierer setzte die Polizei in Hongkong Tränengas und andere notwendige Maßnahmen mit einem Mindestmaß an Gewalt ein, um die Gruppen aufzulösen, teilte die Polizei in einer Erklärung am Sonntag mit.

Ebenfalls am Sonntag bestätigte die Polizei von Hongkong gegenüber Global Times, dass sie plant, mehr als 1.000 pensionierte Beamte zu rekrutieren, um gegen die anhaltenden Unruhen in der Stadt vorzugehen. Einzelheiten zum Plan für die Einstellung von Beamten im Ruhestand wurden schriftlich festgehalten, wobei bereits ein erster Entwurf vorliege, teilte eine Polizeiquelle der Global Times mit.

In einem früheren Bericht hat die South China Morning Post (SCMP) mit Sitz in Hongkong am Sonntag "eine hochrangige Polizeiquelle" zitiert, wonach bis zu 1.000 pensionierte Beamte wiedereingestellt werden könnten. „Die Einstellung der rekrutierten ehemaligen Beamten [...] wird gemäß unseren operativen Erfordernissen geregelt. Sie könnten, abhängig von ihren Fähigkeiten und Erfahrungen, an die Front gestellt werden, um mit Demonstranten umzugehen, wenn dies erforderlich ist“, teilte die Quelle gegenüber der SCMP mit.

Die 30.000-köpfige Hongkonger Polizei ist seit dem Ausbruch der Unruhen in Hongkong im Juni einem starken Druck ausgesetzt, beispielsweise einem Arbeitskräftemangel.

Einige Polizeibeamte hatten gegenüber Global Times zuvor mitgeteilt, dass sich ihre Aufgaben und Arbeitszeiten vervielfacht hätten und dass sie häufig mehr als 10 Stunden am Tag arbeiten. Ein Polizist sagte, seine längste Arbeitszeit sei 30 Stunden gewesen. Darüber hinaus wurden mehr als 200 Polizisten im Dienst verletzt, was den Arbeitskräftemangel noch verstärkt hat.

Um die persönliche Sicherheit und die Privatsphäre der Polizei besser zu schützen, erließ das Oberste Gericht von Hongkong am Freitag eine einstweilige Verfügung, die Belästigungen von Polizisten und ihren Familien untersagt. Der Beschluss gilt bis zum 8. November, dann wird eine weitere Anhörung stattfinden, um eine Verlängerung der Verfügung zu erwägen.

Nach dem 2015 in Hongkong eingeführten System für den Dienst nach dem Ruhestand können Ämter und Regierungsabteilungen unter Berücksichtigung der Erfordernisse Beamte im Ruhestand oder bald in den Ruhestand gehende Beamte zu den im Rahmen des Systems festgelegten Vertragsbedingungen zur Durchführung von sofortigen, zeitbegrenzten, saisonalen oder teilzeitigen Aufgaben verpflichten, für die besondere Kenntnisse oder Erfahrungen im öffentlichen Dienst erforderlich sind.

Der Hongkonger Gesetzgeber Junius Ho Kwan-yiu teilte gegenüber Global Times Anfang dieses Monats in einem Interview mit, dass die Polizei laut der Polizeiverordnung von Hongkong in Betracht ziehen könnte, "vorübergehende Polizeibeamte" als Verstärkung einzusetzen, wobei es keine Begrenzung für ihre Anzahl gibt. „Diese vorübergehenden Polizisten werden genauso behandelt wie offizielle Polizeibeamte und müssen keine ständigen Einwohner Hongkongs sein“, sagte Ho.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Hongkong,Polizei,pensionierte Polizeibeamte