Chinesische Finanzanlagen werden zu einem unverzichtbaren Bestandteil der globalen Anlegerbeteiligung, da Chinas wirtschaftliche Aufwertung neue Chancen eröffne und das Land für ausländische Investitionen geöffnet habe, sagten Beamte und Experten.

Ausländische Investoren haben im Laufe dieses Jahres ihren Bestand an chinesischen Aktien und Anleihen kontinuierlich aufgestockt. Laut Chinas führender Wertpapieraufsichtsbehörde hat der Aktienmarkt mehr als 240 Milliarden Yuan (34 Milliarden US-Dollar) ausländisches Kapital angezogen.

Diese Entwicklung bestätige das Vertrauen der globalen Investoren in die Kapitalmarktreformen und die wirtschaftlichen Aussichten Chinas, sagte der stellvertretende Vorsitzende der chinesischen Wertpapieraufsichtskommission, Li Chao, am Samstag auf einem Forum.

Die Kommission hatte im Juni neun Maßnahmen zur weiteren Öffnung der Kapitalmärkte angekündigt. Sechs dieser Maßnahmen seien bereits in Kraft getreten. Dazu gehöre der lockere Zugang von Ausländern zu Depotbankdienstleistungen, die Ausweitung des erprobten Umlaufprogramms der H-Aktie auf den gesamten Markt sowie der verbesserte Zugang von ausländischem Kapital zu börsennotierten Terminkontrakten auf dem Festland.

Als nächstes wird die Kommission ihre Bemühungen verstärken, Programme für qualifizierte ausländische institutionelle Investoren zu verfeinern, um den Marktzugang zu erweitern und die Zugangskanäle zu Anleihemärkten für ausländisches Kapital zu erweitern, sagte Li.

„China ist jetzt nicht nur offener für Investitionen, sondern bietet auch neue Geschäftsmöglichkeiten - insbesondere aufgrund des wachsenden Mittelstands und des Inlandkonsums ", heißt es in einem kürzlich veröffentlichten BlackRock-Bericht, in dem festgestellt wurde, dass China eine „zu große Chance" darstelle, um von „globalen Investoren ignoriert“ zu werden.

„China hat viele erstklassige Investitionsmöglichkeiten. In vielen Fällen müssen wir nicht im Ausland nach Aktien mit hohem Wachstumspotenzial suchen, weil wir sie im Inland bekommen können", erklärte Iris Pang, China-Direktorin und Ökonomin von ING, einer niederländischen Investmentagentur.

Pang äußerte sich gegenüber China Daily besonders optimistisch in Bezug auf börsennotierte Unternehmen, die zur Entwicklung von 5G in China beitragen oder von dieser profitieren könnten, das im Jahr 2020 ein wichtiger Wachstumstreiber sein wird. Gleichzeitig forderte sie Reformmaßnahmen, um das Rating-System für inländische Anleihen an globale Standards anzupassen.

Die Bemühungen um eine Kapitalmarktreform werden sich darauf konzentrieren, die Märkte für verschiedene Unternehmen integrativer zu gestalten und die marktorientierte Verbesserung grundlegender Institutionen voranzutreiben, sagte Li von der Wertpapieraufsichtskommission voraus.