Studie der US-Fed:

Amerikaner, nicht Chinesen tragen die Kosten des Handelsstreits

28.11.2019

Chinesische Unternehmen haben ihre Preise nicht herabgesetzt, um die US-Zölle auszugleichen, mit denen ihre Produkte auf dem amerikanischen Markt verteuert werden. Für den Aufpreis, den die Zölle verursachen, müssen also US-Firmen und  amerikanische Verbraucher aufkommen. Dies geht aus einer aktuellen Studie des New Yorker Zweiges der amerikanischen Nationalbank hervor.

Im dritten Quartal des laufenden Jahres lagen die Einnahmen der US-Zollbehörden um rund 40 Milliarden US-Dollar höher als im zweiten Quartal 2018, also vor der Erhöhung der Zölle für Waren aus China.

Die Studie hat herausgefunden, dass die Importpreise chinesischer Waren "offenbar unbeeinträchtigt" seien durch die angehobenen Zölle, was bedeute, dass die chinesischen Hersteller ihre Waren nicht verbilligt hätten.

Zwischen Juni 2018 und September 2019 seien die Preise in Dollar lediglich um zwei Prozent gefallen, was nach Auffassung der Studie nur einem "geringen Anteil" des Betrages entspräche, der notwendig wäre, um die erhobenen Zölle preislich auszugleichen. Zudem hätten sich die Preise auch für Waren aus Mexiko und den sogenannten Tigerstaaten wie Südkorea und Singapur um praktisch denselben Betrag verbilligt, was darauf hinweise, dass dieser geringe Preisrückgang eher das Ergebnis der allgemeinen Marktlage sei, als eine Folge der Zollerhebung.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die fortgesetzte Stabilität der Importpreise für chinesische Waren bedeute, dass US-Unternehmen und amerikanische Konsumenten für die Zollerhöhungen aufkommen müssten.

Wer für die Zölle aufkommen müsse, hänge davon ab, wie die Mehrkosten zwischen Großhändlern, Einzelhändlern, Herstellern und Verbrauchern gesplittet würden. Eine Einschätzung dieser Aufteilung sei aber schwierig.

Das Defizit der US-Handelsbilanz ist vor dem Hintergrund einbrechender Importe im Oktober auf 66,5 Milliarden Dollar gesunken. Dies geht aus Daten des US-Statistikamtes vom Dienstag hervor.

Analysten gehen davon aus, dass der starke Rückgang der Importe eine Folge der Erhebung von Zöllen auf Waren aus China ist.

Robert Kaplan, Präsident der Zweigstelle der Nationalbank in Dallas sagte in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNBC am Dienstag, dass er für das vierte Quartal nur ein "schwaches Wachstum" der US-Wirtschaft erwarte, da Unternehmen ihre Warenbestände "aufgrund von Unwägbarkeiten im Handel reduzierten."


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Zölle,Handelsbilanz,China,USA,Handesstreit