Zentralbank

Chinas Finanzsektor generell auf einem stabilen Weg

28.11.2019

Chinas 42-Billionen-Dollar-Finanzindustrie wurde in der jährlichen Prüfung der Zentralbank als „allgemein stabil" eingestuft. Die Aufsicht müsse jedoch noch verschärft werden, um potenzielle Risiken, insbesondere im Bankensektor, zu vermeiden, heißt es in einem Bericht.



Die finanziellen Risiken Chinas seien langsam gelöst worden, obwohl nach einer raschen Anhäufung in den letzten Jahren nach wie vor einige Risiken bestünden, teilte Chinas Zentralbank in ihrem jährlichen Finanzstabilitätsbericht mit.
Die Bank hat am Dienstag einen Entwurf ihrer Bewertungsmethode für inländische systemrelevante Banken herausgegeben. 30 Banken standen auf dieser Liste. Eine Reihe quantitativer Indizes, einschließlich der Höhe der Aktiva sowie des Korrelationsgrades und der Komplexität, wurde zur Bewertung der „Signifikanz" von Banken herangezogen.
Sobald die Banken als „systemrelevant" eingestuft werden, werden sie aufgefordert, höhere regulatorische Standards wie strengere Anforderungen an Liquidität und Kapital zu erreichen, erläuterte die Zentralbank auf ihrer Website.
Die Bewertungsmethode ist „ein Schlüsselmechanismus", mit dem der Kampf um die Vermeidung und Lösung größerer finanzieller Risiken gewonnen und die Stabilität des Bankensektors gestärkt werden soll.
Um künftig systemische finanzielle Risiken zu vermeiden, wird die Zentralbank das makroprudenzielle Management kontinuierlich verbessern und die erforderliche Liquidität bereitstellen. Laut dem am Montag veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht wird die Zentralbank ihre Kreditversorgung anpassen, um die Wirtschaft zu stärken und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wachstum und Risikoabwehr zu erreichen.
Finanzielle Stabilität ist eine der nationalen Prioritäten, um die allgemeinen wirtschaftlichen Stabilitätsziele zu erreichen. China hat einen Dreijahresplan, der darauf abzielt, die größten finanziellen Risiken bis 2020 einzudämmen.
„Die Vorschriften sollten sich auf einige Schlüsselbereiche konzentrieren, darunter die Eventualverbindlichkeiten der lokalen Regierungen, den Markt für Unternehmensanleihen und den Immobilienmarkt", führte ein Beamter der Zentralbank gegenüber China Daily aus.
Auch Finanzholding-Gruppen, ländliche Finanzinstitute und die Online-Kreditplattformen sollten berücksichtigt werden. „Abnormale Schwankungen auf dem Finanzmarkt dürfen nicht ignoriert werden", betonte der Beamte und erklärte, dass die Finanzmärkte sehr empfindlich auf externe Schocks reagieren würden und eine sektorübergreifende Risikoübertragung vermieden werden sollte.
Im dritten Quartal sei der Verschuldungsgrad (das Verhältnis von Verschuldung zum Bruttoinlandsprodukt) auf den niedrigsten Stand seit etwa drei Jahrzehnten gesunken, heißt es in dem Bericht.
„Die Zentralbank hat Anstrengungen unternommen, um potenzielle Risiken, insbesondere im Bankensystem, einzudämmen. Dazu gehörten die rechtzeitige Inanspruchnahme des Einlagensicherungsfonds und die Bereitstellung von Liquidität ", sagte Xu Gao, Chefökonom von BOC International.
„In Banken ist ein aufsichtsrechtlicher Verwaltungsmechanismus erforderlich, und sie müssen die Grenzen ihrer Geschäftstätigkeit erkennen", fügte er hinzu. Dies bedeute, dass einige hochriskante Interbankeninvestitionen möglicherweise nicht von der Regierung garantiert werden.
China baute 2015 den Einlagensicherungsmechanismus auf, in dessen Rahmen die Zentralbank einen speziellen Fonds einsammelte, um sicherzustellen, dass die Einleger eine gewisse Entschädigung erhalten, wenn die Bank ausfällt.
Nach einer umfassenden Prüfung des Bankensektors ergab der Bericht der Zentralbank, dass zum Ende des dritten Quartals die Liquidität von mehr als 99,2 Prozent der kleinen und mittleren Banken des Landes über den aufsichtsrechtlichen Standards lag. Ihr Nettogewinn, der in den ersten neun Monaten 448,35 Milliarden Yuan (63,68 Milliarden US-Dollar) erreichte, reiche aus, um die Risiken auszugleichen, befindet der Bericht.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Zentralbank,China,Finanzsektor