Guide Michelin 2020 für Beijing, gefällt Ihnen?

07.12.2019

23 Sternrestaurants, 62 Michelin-Teller-Restaurants sowie 15 „Bib Gourmand“-Empfehlungen – das ist die Bilanz des ersten Guide Michelin 2020 für die chinesische Hauptstadt. Beijing ist nun nach Hongkong, Macau, Shanghai, Taipeh und Guangzhou die sechste chinesische Stadt, die einen Michelin Guide hat.


Da der Guide Michelin seit rund hundert Jahren Touristen und Geschäftsleuten weltweit kenntnisreiche Empfehlungen für Delikatessen anbietet, hat er sich einen entsprechend guten Ruf erarbeitet. Aber die Geschmäcker sind verschieden. Wenn Sie hundert Leute fragen, ob ein Restaurant gut ist oder nicht, bekommen Sie wahrscheinlich hundert unterschiedliche Antworten. Seit der Veröffentlichung des ersten Guide Michelin für Shanghai gab es bereits eine bis heute anhaltende Debatte über die Gerechtigkeit bei der Sternevergabe. In Beijing jetzt auch. In den 15 „Bib Gourmand“-Empfehlungen, bei denen es auch um ein gutes Preis-Leistungsverhältnis geht, wurden typische Beijinger Spezialitäten wie Douzhi (saure fermentierte Sojamilch), Luzhu (Eintopf von Schweinefleisch und Innereien) aufgenommen. Jenen, sie sich vor Innereien oder Fleisch, das seine Herkunft allzu deutlich verrät, ekeln, mögen diese Spezialitäten sogar Angst einjagen, anderen schmecken sie aber möglicherweise köstlich. Die Zeitung The Beijing News kommentiert, dass dies eben auch bedeute, dass Empfehlungen in dem Michelin-Guide nicht selbstverständlich gut seien. Und manche Beijinger meinten auch, dass einige der empfohlenen Restaurants gar nicht authentisches Beijinger Essen zubereiten würden.


In der Tat wurde der Guide Michelin eigentlich für Touristen und Geschäftsleute geschrieben, also ein Restaurantführer für Gäste aus aller Welt und nicht für die Einwohner dieser Stadt. Für Geschäftsleute ist normalerweise der Service am wichtigsten und für Touristen ein alternatives Essen. Deswegen wurden viele Restaurants, die in Sternehotels angesiedelt sind, in den Guide und viele berühmte Lokale in den „Bib Gourmand“ aufgenommen. Allerdings wird das Ergebnis skeptisch beurteilt, auch weil die meisten Restaurant-Kritiker des berühmten Restaurantführers aus westlichen Industrieländern stammen und man ihnen einen westlichen Geschmack unterstellt. In Japan sagten schon viele Restaurants und Lokale in den vergangenen Jahren „Nein“ zu einer Erwähnung im Michelin-Guide. Und in der vielfältigen chinesischen Küche ist die Situation noch komplizierter. Im Großen und Ganzen gilt: „Es gibt tausend Hamlets in den Augen tausender Menschen.“ Ob Ihnen die Empfehlungen des Guide Michelin gefallen, müssen Sie selbst entscheiden.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Guide Michelin,Beijing,chinesischen Küche