Makroökonomie

Zentralbank setzt besonnene Geldpolitik fort

06.01.2020

China wird seine besonnene und sichere Geldpolitik in diesem Jahr fortsetzen, um flexibel eine angemessene Liquidität sicherzustellen und Anpassungen zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums vornehmen. Dies geht aus einer Stellungnahme der Zentralbank vom Sonntag hervor.



Dieses Jahr soll das Wachstum der Versorgung der Realwirtschaft mit Geld, Krediten und Gesamtfinanzierungen mit dem nominellen Wachstum des Bruttoinlandprodukts übereinstimmen. Die marktorientierte Reform des Systems zur Festsetzung der Zinsraten wird weiterhin der Umsetzung des Zinssatzes für erstklassige Adressen zugutekommen, welcher als neuer Referenzzinssatz etabliert werden soll.


"Der Markt wird bei der Festlegung des RMB-Wechselkurses die auschlaggebende Rolle spielen, wobei grundsätzliche Stabilität auf einem vernünftigen Niveau angestrebt wird," heißt es in der Verlautbarung, die nach der Jahressitzung der Zentralbank in Beijing letzten Donnerstag und Freitag veröffentlicht wurde.


Die Zentralbank spricht darin von sieben Hauptaufgaben für das Jahr 2020, darunter über den Einsatz geldpolitischer Instrumente wie der Festlegung des Mindestreservesatzes, sowie der Rückstellung und Redinskontierung. Diese Maßnahmen sollen die Kosten der Kapitalbeschaffung für kleine Unternehmen und Kleinstbetriebe reduzieren.


Die Zentralbank senkte am Montag den Mindestreservesatz - die Höhe an Eigenkapital, das die Geschäftsbanken vorweisen müssen -, um 0,5 Prozentpunkte. Man geht davon aus, dass dieser Schritt mit einem Schlag dem Kapitalmarkt rund 800 Milliarden Yuan (114,9 Milliarden US-Dollar) zuführt. Im vergangenen Jahr hat die Zentralbank den Mindestreservesatz drei Mal gesenkt, um dem Risiko einer Abwärtsentwicklung der Wirtschaft entgegenzuarbeiten.


Angesichts des Rückgangs des Wirtschaftswachstums und äußerer Unwägbarkeiten sind einige Volkswirte der Auffassung, dass die Geldpolitik innerhalb gewisser Grenzen zu einer relativen Lockerung tendiere. Die Regierung habe das Ziel, kurzfristig Wachstumsstabilität und langfristig finanzielle Sicherheit aufrechtzuerhalten.


In Anbetracht des Gegenwindes, dem das Wachstum gegenwärtig ausgesetzt ist, sagt Lu Ting, Chefvolkswirt bei Nomura Securities, dass die Zentralbank im zweiten Quartal den Mindestreservesatz um weitere 0,5 Prozentpunkte absenken könnte, wenn dann die Inflation der Verbraucherpreise ihren Höhepunkt überschritten haben würde.


"Die Märkte mögen sich noch so optimistisch über die Wachstumsaussichten der chinesischen Wirtschaft äußern, wir raten zur Vorsicht über die Auswirkungen der Herabsetzung des Mindestreservesatzes aufgrund der neuen Geldpolitik Beijings, die auf moderate Lockerung unter Aussparung des Immobilensektors setzt," so Lu.


Die Zentralbank bekennt sich in ihrer Stellungnahme zur Versorgung kleiner und privatwitschaftlicher Unternehmen mit Krediten. Im vergangenen Jahr hat sie die Ausgabe von Krediten durch große Geschäftsbanken für Klein- und Kleinstbetriebe um mehr als 30 Prozent erhöht, was zu einer Verringerung der Beschaffungskosten um einen Prozentpunkt geführt hat.


"Die Zielvorgaben wurden mehr als erfüllt," heißt es in der Veröffentlichung der Zentralbank. Die Zentralbank zielt dieses Jahr darauf ab, "den Kampf um Vermeidung und Reduzierung finanzieller Risiken zu gewinnen" und ihre Rolle als "Bankenretter" zu unterstreichen, was bedeutet, dass es Geldinstituten, die sich in Zahlungsschwierigkeiten befinden, beispringt, um sie vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Im vergangenen Jahr haben Regulatoren die Baoshang Bank im Autonomen Gebiet Innere Mongolei übernommen, um sie vor dem Konkurs zu retten und deren Umfeld vor finanziellen Engpässen zu bewahren.


Um die Liquidität zu unterstützen und die Qualität der Vermögenswerte der Geschäftsbanken zu steigern, wird die Zentralbank in diesem Jahr das Bankenkapital durch die Ausgabe ständiger Fonds stützen. Dieses Kreditinstrument kennt keinen Fälligkeitstermin.


Weitere Mittel zur Minderung finanzieller Risiken würden für die Finanzierung der Immobilienbranche und des Internets ergriffen. System zur Kontrolle grenzüberschreitender Kapitalflüsse soll eingerichtet werden. Man geht davon aus, dass die Aufsicht über geldpolitische Maßnahmen in China weiter verschärft wird.


"Falls es überhaupt zu einer Lockerung der Geldpolitik kommen sollte, so wäre diese begrenzt und sollte sich nicht auf die Aufsicht über die risikoreicheren Varianten des Einsatzes von Fremdkapital auswirken," sagt Rowena Chang Leiterin des Nicht-Bankenbereichs der Region Asien-Pazifik bei der internationalen Ratingagentur Fitch.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Zentralbank,Geldpolitik,Realwirtschaft