Gestrandete Haustiere in Wuhan: Hilfe durch soziale Medien gesucht

05.02.2020


Chinas beispiellose Quarantäne der vom Virus befallenen Stadt Wuhan hat Millionen von Familien – und viele von ihren Haustieren – getrennt. Dies hat besorgte Besitzer und freundliche Fremde dazu veranlasst, sich an soziale Medien zu wenden, um sicherzustellen, dass zurückgelassene Tiere versorgt werden.

 

Das Virus, das bisher mehr als 360 Tiere getötet hat, tauchte während des Neujahrs nach dem chinesischen Mondkalenders auf, als Hunderte von Millionen Menschen durch China reisten. Durch die anschließende Abriegelung von Wuhan und der zentralchinesischen Provinz Hubei wurden viele Tiere zurückgelassen.

 

Der Hashtag „Rettet die in Wuhan zurückgelassenen Haustiere“ wurde gestern zum dritthäufigsten Suchbegriff auf der Twitter-ähnlichen Plattform Weibo. Dabei wurden Millionen von Besuchern, die nicht in die Stadt zurückkehren konnten, aus der das Virus vermutlich stammt, und andere, die bereit sind zu helfen, darauf aufmerksam.

 

„Bitte helfen Sie mir, meine Katze zu füttern“, schrieb ein Nutzer am 30. Januar. Gestern nutzte er den Hashtag, um die frohe Nachricht zu veröffentlichen, dass er einen „jungen Mann“ gefunden habe, der sich bereit erklärt hatte, seine Katze Maomao zu füttern. „Im Video-Chat miaute Maomao elendig, als der Mann die Tür öffnete, weil seit mehr als einem Dutzend Tagen niemand mehr zu Hause war...“, schrieb er.


Mehr als 2.000 Menschen schlossen sich zudem einer Gruppe an, die vom Kleintierschutzverein Wuhan über die Chat-App QQ ins Leben gerufen wurde, um nach „gutherzigen Menschen“ zu suchen, die bereit sind, Haustiere zu füttern, die in Wuhan von Eigentümern zurückgelassen wurden, welche nicht in die Stadt kommen konnten.


Ein Mitglied fragte gestern, ob jemand dazu bereit wäre, eine Hausschlange zu füttern. „Ich bin zu Tode besorgt“, schrieb der Nutzer in einem anonymen Beitrag. „Ich habe sie diesen Winter nicht Winterschlaf halten lassen, weil sie noch eine Babyschlange ist.“Auf den Beitrag meldeten sich bisher noch keine Interessenten.


„Wenn irgendwelche Katzen und Hunde gestrandet sind und Sie mich in Ihre Wohnung hineinlassen können, kann ich Ihnen helfen, sie per Livestream zu füttern", schrieb Katherine Cui aus Wenzhou in der östlichen Provinz Zhejiang. Die Stadt Wenzhou wurde, ähnlich wie Wuhan, am Sonntag abgeriegelt. „Ich habe viele Haustiere und viel Katzenfutter, Hundefutter und Katzenstreu, ich weiß nur zu gut, wie wichtig Pelzbabys sind“.

 

Während das neuartige Coronavirus auf einem Markt in Wuhan, der für den Verkauf lebender Wildtiere bekannt ist, vom Tier auf den Menschen übergegangen sein soll, teilte die Weltgesundheitsorganisation mit, dass es „keine Beweise dafür gibt, dass Hunde, Katzen und andere Haustiere sich mit dem neuartigen Coronavirus anstecken können.“


In China wächst die Zahl der Haustierbesitzer, wobei die Ausgaben für Haustiere nach öffentlichen Statistiken im Jahr 2018 rund 170,8 Milliarden Yuan (22,1 Milliarden Euro) erreichten.

 

 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Quarantäne,Virus,Wuhan,Haustieren,soziale Medien