Chinas Tourismussektor

​Attraktionen öffnen teilweise wieder

22.02.2020

Unter der politischen Führung der lokalen Behörden, die sich schwer tun, die Wirtschaft anzutreiben, nimmt Chinas Tourismusindustrie, die vom neuartigen Coronavirus (Covid-19) schwer getroffen wurde, den Betrieb vorsichtig wieder auf.


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Touristen besuchen am Donnerstag den Meihua-Berg in Nanjing in der ostchinesischen Provinz Jiangsu.


Das Büro für Kultur und Tourismus in Lijiang in der südwestchinesischen Provinz Yunnan gab bekannt, dass der Tourismussektor der Stadt ab Donnerstag den Betrieb wieder vollständig aufgenommen habe, nachdem an 18 aufeinander folgenden Tagen keine neuen Coronavirus-Fälle aufgetreten waren. Die Tourismusstadt Lijiang ist berühmt für ihre wunderschön erhaltene Altstadt, welche von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.


Auch die Stadt Sanya in der südchinesischen Inselprovinz Hainan kündigte an, dass die dortigen Touristenattraktionen der Kategorie A ab gestrigem Freitag wieder öffnen würden. Dies gilt auch für Nanjing, Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Dort werden Touristenattraktionen schrittweise eröffnet, wobei die Besucheranzahl streng kontrolliert wird.


Überdies haben die ostchinesischen Provinzen Zhejiang und Shandong sowie die südwestchinesische Provinz Sichuan neue Richtlinien erlassen, die die Wiederaufnahme der Produktion sowie die Wiedereröffnung von Touristenattraktionen fördern sollen.


Und auch die Touristen kommen zurück: Im berühmten Landschaftsgebiet des Westsees in Hangzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang besuchten am Mittwoch und Donnerstag 1900 beziehungsweise 3900 Menschen die kostenpflichtigen Gebiete. Nach einer 36-tägigen Schließung aufgrund des Virus-Ausbruchs waren dies die ersten beiden Tage nach der Wiedereröffnung. Im malerisch schönen Gebiet seien 16 der 18 kostenpflichtigen Attraktionen wiedereröffnet worden, gab Wang Xiaobin, ein Mitarbeiter des Verwaltungsausschusses, bekannt. „Bei den verbleibenden zwei handelt es sich um Veranstaltungsorte in Innenräumen mit einem relativ hohen Ansteckungsrisiko", erläuterte er am Freitag gegenüber der Global Times.


Rund um den Westsee sei es für Touristen Pflicht, während ihres Besuchs Mundschutzmasken zu tragen, fügte Wang hinzu. Zudem würden bei jedem Besucher am Eingang Temperaturmessungen durchgeführt. Um die Ansteckungsgefahr zu mindern, gestattet das Naturschutzgebiet derzeit keine Reisegruppen mit über 30 Mitgliedern.


„Zudem haben wir die Frequenz der Desinfektion gesteigert, insbesondere für die am häufigsten genutzten Einrichtungen wie zum Beispiel Toiletten", ließ Wang wissen.


Im Reisebüro Zhejiang Romantic International Tourist mit Sitz in Wenzhou, einer der Städte mit den meisten bestätigten Infektionsfällen außerhalb des Epizentrums in der Provinz Hubei, sind einige Bestellungen eingegangen, nachdem diese Woche vereinzelt lokale Touristenattraktionen nach und nach wiedereröffnet wurden.


Es seien aber „nicht viele“ Bestellungen, sagte die Agenturleiterin Li Zhirong, ohne eine genaue Zahl zu nennen. „Bei der Mehrheit unserer Kunden handelt es sich derzeit um Einzelpersonen und nicht um Reisegruppen", erklärte sie am Freitag gegenüber der Global Times. Dennoch blickt sie optimistisch in die Zukunft, nicht zuletzt weil die bestätigten Fälle des Virus zurückgehen und zudem das Wetter in Zhejiang wärmer wird, was die Einwohner mehr zum Ausgehen motiviert.


Die Akteure in der Tourismusbranche warten auf eine vollständige Erholung nach dem beinahe Stillstand während der Frühlingsfestferien. Diese Zeit hätte eigentlich die Hochsaison des Tourismussektors sein sollen.

Bis es zu einer vollständigen Erholung kommt, braucht es jedoch noch mehr Zeit, da die meisten inländischen Tourismusagenturen ihren Betrieb noch nicht wieder aufgenommen haben.


Auch die Kunden bleiben für den Moment vorsichtig.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Coronavirus,Tourismus,Desinfektion