Coronavirus

Staaten drängen auf Eindämmung der Epidemie

26.02.2020

Menschen kaufen am Dienstag im südkoreanischen Daegu Gesichtsmasken. Das Land  meldete am Dienstag 893 Fälle der Lungenkrankheit Covid-19.

 

China ist bereit, mit Staaten wie Japan und Südkorea zusammenzuarbeiten, um die länderübergreifende Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, am Dienstag.

 

Am Montag stieg die Zahl der bestätigten Infektionen auf dem chinesischen Festland nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission um 508 auf 77.658. Bisher erlagen 2663 Menschen dem Erreger. Während es in China einen Rückgang der Neuinfektionen gibt, steigen die Infektionszahlen in anderen Ländern. Wie AFP berichtete, kam es außerhalb Chinas bisher zu 2000 Infektionen und 30 Todesfällen. Vor allem in Südkorea, Italien und dem Iran haben die Infektionszahlen und Todesfälle stark zugenommen. Auch mehrere Länder des Nahen Ostens meldeten ihre ersten Fälle, berichtete AFP.

 

„China beobachtet die Verbreitung des Virus in Japan und Südkorea sehr genau, und wir nehmen Anteil an dem, was die Länder durchmachen“, sagte Zhao auf einer Pressekonferenz. Als enge Nachbarn sollten diese drei Staaten zusammenarbeiten, sich gegenseitig helfen und die Zusammenarbeit vorantreiben. Beijing werde Erkenntnisse und Erfahrung mit beiden Ländern teilen und im Rahmen der Möglichkeiten und der Bedürfnisse Hilfe leisten. Seit sich das Virus auch international verbreitet, ist China in höchster Alarmbereitschaft.

 

Chinesische Regionen in der Nähe oder mit enger Verbindung zu Südkorea und Japan, wie zum Beispiel Qingdao, Weihai und Yantai in der Provinz Shandong, oder Dalian in der Provinz Liaoning sowie die autonome Präfektur Yanbian in der Provinz Jilin, haben die Präventionsmaßnahmen für Ankünfte aus dem Ausland verstärkt.

 

Verschärft wurden vor allem die Maßnahmen zur Grenzkontrolle und Quarantäne. Die Einreise von Ausländern wurde eingeschränkt und deren Isolation angeordnet. Die Stadtregierung von Qingdao kündigte am Montag an, dass sie die Risikobewertung und die Maßnahmen zur Hafenquarantäne verstärken und die Flughafenüberprüfung strikt durchführen werde. Alle Ankömmlinge, außer denjenigen, die eine sofortige Isolation benötigen oder unter weitere Beobachtung gestellt werden müssen, sollten in Fahrzeugen transportiert werden, die von der örtlichen Regierung bereitgestellt werden, heißt es in der Erklärung.

 

Wer über eine Wohnung in der Stadt verfügt, soll sich dort für 14 Tage isolieren, Besucher müssen in ausgewiesenen Hotels übernachten, hieß es.

 

Li Jiacheng, außerordentlicher Professor an der School of International Studies der Liaoning-Universität und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Thinktank des Charhar Institute, sagte, die Ausbreitung der Epidemie sei zu einer regionalen Herausforderung für China, Japan und Südkorea geworden.

 

Die Bekämpfung des Virus habe die drei Länder vereint. Dadurch werde dem Vorschlag, eine Schicksalsgemeinschaft der Menschheit zu errichten, eine größere Bedeutung verliehen, sagte er. Die Ereignisse böten den drei Ländern auch die Chance, über die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu kooperieren.

 

Während viele Unternehmen die Produktion in China wieder aufnehmen, kehren auch einige Mitarbeiter aus Japan und Südkorea in das Land zurück. „China hat Erfahrung im Umgang mit der Epidemie gesammelt. Da viele Unternehmen die Produktion von medizinischen Hilfsgütern wie Gesichtsmasken, Schutzbrillen und Schutzkleidung steigern, könnten wir Japan und Südkorea die notwendige Hilfe zukommen lassen, nachdem wir unsere eigene Nachfrage erfüllt haben“, sagte Li.

 

 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Japan,Südkorea,Coronavirus