Tai-Chi, Ba Duan Jin und Yi Jin Jing – TCM-Übungen aktiv im Kampf gegen COVID-19

27.02.2020

Beim Kampf gegen das Coronavirus COVID-19 in China spielt die Traditionelle Chinesische Medizin eine aktive Rolle. Offiziellen Angaben zufolge wurden bei medizinischen Behandlungen von über 60.000 Patienten, das sind etwa 85,2 Prozent aller betätigten Infektionen, TCM-Heilmittel bzw. -methoden eingesetzt. Darunter sind auch einige traditionsreiche Übungen, die nach der TCM-Theorie gesundheitsfördernd sind.


Zu solchen Übungen zählt vor allem Tai-Chi. Tai-Chi, oder auch Tai-Chiquan genannt, ist eine traditionelle chinesische Kampfkunst, die auf der chinesischen Philosophie basiert. Die theoretischen Grundlagen des Tai-Chi bilden die "Yin-und-Yang-Theorie" aus dem jahrtausend alten chinesischen "Buch der Wandlungen", "Yijing", die Methoden von Laotse, der Gründer des Taoismus, zur gesunden Lebensführung und die Theorie der Traditionellen Chinesischen Medizin über Energieleitbahnen und Meridiane. Hinzu kommen noch Kampftechniken auf Basis des Kriegsbuches des bekannten Strategen Sunzi.

Tai-Chi fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die geistige. Bei Tai-Chi-Übungen geht es auch darum, die gesamte Person, das Herz und den Charakter zu beruhigen. Tai-Chi kann nicht nur das Atemsystem, das Verdauungssystem und den Kreislauf anregen sondern auch zur Verbesserung der Knochenstruktur beitragen.

Vor kurzem machten Fotos und Videos von Ärzten, die die Patienten mit leichten Symptomen in Modulkrankenhäusern in Wuhan Tai-Chi beibrachten, in chinesischen sozialen Medien die Runde. Laut Experten können die Ärzte mit derartigen Übungen den Patienten bei einer schnellen Genesung helfen und zugleich die Besorgnisse der Kranken verringern.


Neben Tai-Chi spielt auch das chinesische Qigong eine wichtige Rolle beim Kampf gegen COVID-19 in China. Ein gutes Beispiel ist Ba Duan Jin, eine der häuftigsten Formen des Qigongs. Auf Deutsch heißt es wörtlich übersetzt „Acht Brokatstücke“. Ba Duan Jin hat seinen Ursprung in der Nördlichen Song-Dynastie und besteht aus acht Körperbewegungen, die wiederholt und ununterbrochen ausgeführt werden sollen. Die gestreckten, anmutigen und kontinuierlichen Bewegungen wurden von den Vorfahren als ungeschnittene prachtvolle Brokatstücke beschrieben. Deshalb erhielt die Qigong-Form den Namen Ba Duan Jin. Mit seinen langen Bewegungen und geringen Intensitäten gilt Ba Duan Jin als eine geeignete gesundheitsförderliche Qigong-Form für alle Altersgruppen.

In Modulkrankenhäusern in Wuhan ist Ba Duan Jin nicht nur bei Patienten, sondern auch unter den Medizinern populär geworden. Laut Niu Xiangpeng, Mitglied des zweiten medizinischen Teams des Beijinger Rehabilitationskrankenhauses der medizinischen Universtität der Hauptstadt, sind die meisten Mediziner wegen starker Arbeitsintensität, hohem psychischen Stress und Überarbeitungen nach dem Dienst erschöpft. Durch Übungen von Ba Duan Jin kann die Lebensenergie, auch Qi genannt, in Fluss gebracht, Stauungen in den Energieleitbahnen und im Blut beseitigt sowie Muskeln entspannt werden. Auch die Wiederherstellung der Herzlungenfunktionen der Patienten werde damit gefördert, so Niu weiter.


Im Modulkrankenhaus in der Hongshan Sporthalle in Wuhan üben Mediziner und Patienten in ihrer Freizeit gerne gemeinsam Yi Jin Jing, eine andere Qigong-Form. Die aus einer Serie von zwölf fließend ineinander übergehenden Einzelübungen bestehende Übung gilt als besonders gesundheitsfördernd, wenn man sie regelmäßig praktiziert. Unter Leitung von Ärzten können Patienten dadurch beruhigter und optimistischer werden und sich kooperativer für medizinische Behandlungen zeigen.

Offiziellen Angaben zufolge sind mehr als 3.100 Mediziner aus mehr als 630 TCM-Krankenhäusern landesweit am Kampf gegen COVID-19 in der zentralchinesischen Provinz Hubei beteiligt. Allein in der Provinzhaupstadt Wuhan arbeiten 588 TCM-Ärzte an der „Front“ gegen die Epidemie.


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Quelle: CRI

Schlagworte: COVID-19,Modulkrankenhaus,TCM-Übungen,Tai-Chi,Ba Duan Jin